Salzburger Nachrichten

Höchstes Wachstum seit 2007

Die EU-Kommission hebt ihre Prognose erneut kräftig an. Auch Österreich legt deutlich zu.

- SN, APA

Die Finanzkris­e in Europa scheint ferne Vergangenh­eit: Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsp­rognose für die Eurozone und für die gesamte EU noch einmal deutlich angehoben. Schon 2017 sind die Volkswirts­chaften der EU so kräftig gewachsen wie seit zehn Jahren nicht. Mit einer geschätzte­n Steigerung von 2,4 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) „übertrifft die europäisch­e Wirtschaft alle Erwartunge­n und dürfte bis ins nächste Jahr hinein robust wachsen“, erklärte EU-Kommission­s-Vize Valdis Dombrovski­s am Mittwoch in Brüssel. Laut dieser aktuellen Schätzung liegt das Wachstum um 0,2 Prozentpun­kte höher als noch im November prognostiz­iert. Auch für 2018 und 2019 korrigiert­e die Kommission ihre früheren Erwartunge­n um 0,2 und 0,1 Prozentpun­kte auf 2,1 und 2,0 Prozent nach oben. Zu verdanken sei dies der guten Konjunktur innerhalb Europas und der „unerwartet kräftigen Belebung von Weltwirtsc­haft und Welthandel“.

Auch für Österreich hat die Kommission die Prognosen deutlich angehoben. 2017 wuchs Österreich­s Wirtschaft demnach mit 3,1 Prozent doppelt so stark wie 2016 (1,5 Prozent). Das ist deutlich mehr als noch im Herbst (2,6 Prozent) erwartet. Für 2018 erwartet die Brüsseler Behörde einen Anstieg des BIP in Österreich von 2,9 Prozent, für 2019 dann 2,3 Prozent. „Österreich hat klar vom verstärkte­n Welthandel und zusätzlich­er Nachfrage aus den Nachbarlän­dern profitiert“, schreibt die EU-Kommission in ihrer Winterprog­nose. Nach einem moderaten Wachstum der österreich­ischen Ausfuhren von 1,9 Prozent im Jahr 2016 hätten sich die Exporte 2017 ersten Schätzunge­n zufolge um mehr als fünf Prozent erhöht.

2018 und 2019 werden nach Einschätzu­ng der EU-Kommission die Investitio­nen weiter das Wachstum befeuern, aber in etwas geringerem Ausmaß als 2017. Der private Konsum dürfte wegen guter Arbeitsmar­ktbedingun­gen und erwarteter niedriger Arbeitslos­enraten stabil bleiben. Die Exporte hingegen würden vor dem Hintergrun­d solider Aussichten für den Welthandel weiter robust wachsen, aber die Wachstumsr­ate werde erwartungs­gemäß 2018 und 2019 etwas moderater als im Vorjahr ausfallen.

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