Salzburger Nachrichten

Menschlich­keit wäre gefragt

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Zu „Via konkret: Gnade soll vor Recht ergehen“(SN vom 3. 2.): Vielen Dank für den Kommentar von Frau Wörgetter zum Thema Abschiebun­g gut integriert­er (junger) Menschen in Österreich. Es macht mich wirklich wütend zu sehen, mit welcher Härte hier nun von der neuen Regierung vorgegange­n wird.

Beruflich und privat habe ich mit vielen Jugendlich­en Kontakt, die sich intensiv bemühen, hier in Österreich Deutsch zu lernen, eine Lehrstelle zu finden, sich sozial zu engagieren und dadurch ein „gebender Teil“unserer Gesellscha­ft werden zu wollen. Sie leben nun mit der Angst, dass auch diese Bemühungen momentan scheinbar nichts wert sind. Es ist, wie Sie schreiben, dumm und kurzsichti­g, diese Leute auszubilde­n und dann „heimzuschi­cken“, und es frustriert all jene, die sich für die Integratio­n dieser Menschen engagiert haben, die unser Staat ja so vehement einfordert, aber selbst dabei versagt hat.

Danke auch dem großartige­n Thomas Wizany für die treffende Karikatur dazu. Leider bleibt einem dabei das Lachen im Hals stecken. Von der FPÖ war nichts anderes zu erwarten, aber ich vermisse bei den Regierungs­politikern/-innen der ÖVP immer mehr den humanistis­chen Geist, gespeist aus deren katholisch­en Wurzeln, der einmal das Fundament dieser Partei war. Ein „KurzKurs“in Menschlich­keit wäre gefragt. Mag. Gerald Brandtner 5020 Salzburg

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