Oberösterreich testet Tempo 140
Umweltlandesrat befürchtet eine höhere Belastung mit Schadstoffen.
Als eine der ersten Maßnahmen kündigte Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) einen Test für Tempo 140 auf Österreichs Autobahnen an. Wie jetzt bekannt wurde, soll die Teststrecke offenbar in Oberösterreich liegen.
Welche von den kolportierten Strecken auf der Westautobahn (A1) zum Zug kommen könnten – die Rede ist von Allhaming-Voralpenkreuz bzw. Voralpenkreuz-Eberstalzell – sei noch offen, teilte das Büro des oberösterreichischen Infrastrukturlandesrats Günther Steinkellner (FPÖ) mit. Die Einrichtung der Teststrecke stößt bei Steinkellner jedenfalls auf Interesse und Zustimmung: „Wenn es die Verhältnisse zulassen, begrüße ich Tempo 140 auf dreispurigen Autobahnen. Durch die Entwicklung immer effizienterer Sicherheitssysteme und verbesserter Emissionstechnologie ist dies ein guter Schritt, der im Zuge einer Teststrecke evaluiert werden soll.“Der Landesrat hält es außerdem für sinnvoll, Elektrofahrzeuge von einer 100er-Beschränkung nach dem Immissionsschutzgesetz Luft zu befreien.
Heftige Kritik an den Plänen äußerte Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne). Er verwies auf Berechnungen von Experten des Landes, wonach eine Erhöhung auf Tempo 140 zu 24 Prozent mehr Stickoxiden, elf Prozent mehr Auspuffpartikeln und zehn Prozent mehr CO2 führen würde. Den Autofahrern brächten zehn Stundenkilometer mehr hingegen nur wenige Sekunden Zeiteinsparung, sagte Anschober. Aus Steinkellners Büro hieß es dazu sinngemäß, man müsse das eben ausprobieren.
Weiter gediehen ist das Projekt „Abbiegen bei Rot“auf Kreuzungen: Linz wird dafür Testregion, bestätigte Hein. Erste Gespräche über Details sollen kommende Woche mit Experten im Verkehrsministerium geführt werden. Darunter auch, welche rechtlichen Voraussetzungen dafür notwendig sind.
Hein verwies darauf, dass der Linzer Gemeinderat schon 2014 eine Resolution an den Bund zum Thema Rechtsabbiegen beschlossen habe. Linz biete sich von seiner Größe her für einen Test an, eine Kleinstadt komme dafür weniger infrage. Der Verkehrsstadtrat kann sich vorstellen, dass drei bis fünf Kreuzungen mit guter Eignung für einen Test infrage kommen.