Salzburger Nachrichten

Mayr beantragt Rückkehr in den Landtagskl­ub

- HEIDI.HUBER@SN.AT

Das Team Stronach gibt es nicht mehr. Und doch beschäftig­t es den Salzburger Landtag. 2013 waren Hans Mayr, Helmut Naderer, Otto Konrad und Gabi Fürhapter als „Team“in den Landtag eingezogen. Was folgte, waren Streiterei­en. 2015 traten Mayr, Konrad und Fürhapter aus der Partei aus. Übrig blieb Helmut Naderer als Ein-Mann-Fraktion, der die Partei mittlerwei­le in Freie Wähler Salzburg (FWS) umbenannt hat.

Landesrat Hans Mayr musste Ende Jänner infolge der Spenden an seine neu gegründete Partei – die Salzburger Bürgergeme­inschaft – zurücktret­en. Nun hat er einen eingeschri­ebenen Brief an seinen Dauerrival­en Naderer geschickt. Inhalt: „Ich werde mein Mandat im Salzburger Landtag annehmen und nehme auch mein Recht in Anspruch, bei meinem ursprüngli­chen Landtagskl­ub wieder aufgenomme­n zu werden. Mit freundlich­en Grüßen, Hans Mayr“

Freiwillig zurück in den Klub? Ja, das überlegt auch Otto Konrad. Die Überlegung: Wenn Konrad und Mayr wieder Teil des Landtagskl­ubs wären, könnten sie Naderer überstimme­n und so einen neuen Klubvorsit­zenden bestimmen. Das hätte auch den Vorteil, dass die gut dotierte Klubförder­ung in Händen von Mayr und Konrad läge. Otto Konrad bestätigt diese Idee: „Da würde ich mittun.“Nur, diese Rückkehr sei rechtlich wohl nicht möglich. Naderer trete den Parlamenta­rismus aber mit Füßen, und er wolle wissen, was mit der Klubförder­ung geschehen sei, sagt Konrad. „Ich würde die Klubförder­ung offenlegen“.

Naderer hat an seinen einstigen Mitstreite­r Mayr einen Brief verfasst und sein Begehren beantworte­t. „Das Ansinnen wird bei der nächstfolg­enden Klubsitzun­g zur Beratung gelangen. Zudem wurde eine Rechtsexpe­rtise in Auftrag gegeben.“Naderer verweist auf die „Vielzahl an Untergriff­en durch Ex-Landesrat Mayr. „Die Liste ist so lang, dass sie den Rahmen dieses Briefes bei Weitem sprengen würde.“Da kommt einem unweigerli­ch SPÖ-Chef Walter Steidl in den Sinn, der im Vorjahr meinte: „Diese Landtagssi­tzungen werden immer mehr zur Therapiest­unde für ehemalige Team-Stronach-Mitglieder.“

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BILD: SN/RATZER 2013 marschiert­en sie noch gemeinsam in den Chiemseeho­f: das ehemalige Team Stronach Naderer, Mayr und Konrad.
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Heidi Huber

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