Operation geglückt: Teddy aus Kindertagen ist wieder heil
Der Vorher-nachher-Effekt ist frappierend. Dank eines britischen Spenderbären ist ein Salzburger Teddy wieder ein Kerl zum Knuddeln. Jetzt übersiedelt der Bär zu seinem Besitzer.
ANIF. Ende gut, alles gut. Der goldgelbe Plüschteddy, den die Aniferin Ernestine Hauser vor 55 Jahren als Trost für ihren kranken Sohn Helmut gekauft hatte, ist wieder komplett. Spielzeugdoktorin Karin Gugg aus WalsSiezenheim hat ganze Arbeit geleistet. Eine größere Suchaktion im Internet, die bis nach Großbritannien führte, und eine Operation waren nötig, um das Kuscheltier wieder in Form zu bringen.
Ohne Beine und Augen und ohne rechten Arm war der Teddy nach Weihnachten in der Werkstatt von Gugg gelandet. Sie machte sich auf die Suche nach einem „Spenderbären“und trieb schließlich auf Ebay einen Teddy auf, der dem Salzburger Exemplar in Farbe und Größe glich. Im Flugzeug trat der Brite die Reise nach Salzburg an. Gottlob war nur ein Arm zu ersetzen. „Der Engländer hatte zaundürre Arme“, schildert Gugg. Deshalb schneiderte sie kurzerhand aus beiden Armen einen neuen für den Salzburger Teddy und transplantierte die Beine. Die Freude von Ernestine Hauser war groß, als ihr Sohn Helmut am Freitag den wiedererstandenen Teddy in natura zeigte. „Ich bin begeistert, der Bär schaut aus wie damals“, schwärmte die 89Jährige. Sie hatte den Teddy 1963 im Spielwarengeschäft Schatz in der Getreidegasse gekauft – als Geschenk für ihren Sohn, der damals als Siebenjähriger krankheitsbedingt mehrere Monate in der Heilstätte Grafenhof in St. Veit verbringen musste.
Ein altes Foto, das ihn in St. Veit mit dem Bären zeigt, hatte in Helmut Hauser die Erinnerung an den treuen Begleiter von einst geweckt. Und siehe da: Seine Mutter hatte den Bären all die Jahre im Schrank aufbewahrt. Als Dank dafür ließ Helmut Hauser den Bären nun reparieren und schenkt ihm ein neues Zuhause: Der Teddy ist bereits nach WalsSiezenheim zu seinem Besitzer übersiedelt und hat den Ehrenplatz auf einer Anrichte eingenommen. Von dort betrachtet er so frech wie damals die Welt. Mit neuen Augen. Die des Briten waren zu mickrig. Kein Problem für Gugg. Sie hat eine Kiste voll mit Ersatzaugen auf Lager.
„Ich habe aus zwei zaundürren Armen einen neuen genäht.“Karin Gugg, Spielzeugdoktorin