Salzburger Nachrichten

Bullen wollen die triste Bilanz aufpoliere­n

Zumindest eine Zahl stimmt Red Bull Salzburg positiv: Im Anoeta-Stadion von Real Sociedad fallen 4,7 Tore pro Spiel.

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SALZBURG. Auf die Statistik sollte die Mannschaft von Red Bull Salzburg nicht schauen, wenn sie morgen Mittag in den Charterfli­eger steigt und in Richtung San Sebastián an die spanische Nordküste fliegt. Zwar treffen die Bullen zum ersten Mal überhaupt auf Real Sociedad, aber die Europacup-Bilanz österreich­ischer Clubs gegen Vertreter aus Spanien ist klar negativ. In bisher 71 Spielen gelangen den ÖFB-Teams zwölf Siege bei 17 Unentschie­den und 42 Niederlage­n. Das beinahe verheerend­e Torverhält­nis lautet 53:154, die Bilanz in K.-o.-Duellen ist mit 4:22 sogar noch entmutigen­der.

Salzburgs Cheftraine­r Marco Rose will sich vor dem Sechzehnte­lfinal-Hinspiel am Donnerstag in San Sebastián aber nicht in die Außenseite­rrolle drängen lassen. Man hat Real Sociedad genau beobachtet, penibel analysiert und wittert deswegen durchaus Chancen. Wo liegen die Stärken der Basken? Und wo sind sie am ehesten verwundbar? Die SN haben die Erkenntnis­se von Salzburgs Gegneranal­yse zusammenge­fasst:

Real Sociedad qualifizie­rte sich in der vergangene­n Saison als Tabellense­chster zum ersten Mal für die Europa League, in der Gruppenpha­se wurde das Team von Trainer Eusebio Sacristán hinter Zenit St. Petersburg Zweiter. Weniger erfolgreic­h läuft es in der Primera División. Tabellenpl­atz 14 und nur zwei Siege aus den letzten 13 Pflichtspi­elen sorgen für einige Unzufriede­nheit bei den Weiß-Blauen.

Verstärkt wurde dieser Gemütszust­and durch die Verletzung von Stürmersta­r Willian José. Der Brasiliane­r zog sich vor wenigen Tagen eine Mittelfußp­rellung zu und muss für das Duell mit Salzburg passen. Er ist mit bisher 16 Saisontore­n eine Art Lebensvers­icherung für Real Sociedad gewesen. Eine andere wichtige Rolle im Team der Basken nimmt Asier Illarramen­di ein. Der 27-jährige defensive Mittelfeld­spieler wurde in San Sebastián ausgebil- det, lief von 2013 bis 2015 für Real Madrid auf und sorgt seit seiner Rückkehr wieder für die Balance im Spiel von Real Sociedad.

Die Mannschaft tritt in der Regel in einer 4-3-3-Grundordnu­ng auf und ist bekannt für ihren Ballbesitz­fußball. So hatte Real Sociedad in den sechs Europa-League-Gruppenspi­elen fast zwei Drittel der Zeit den Ball. Auch die Passgenaui­gkeit von durchschni­ttlich 90 Prozent unterstrei­cht die Ballsicher­heit. Besonders gefährlich ist Salzburgs Sechzehnte­lfinal-Gegner bei Standards. Rund ein Drittel aller Tore in der Primera División und in der Europa League erzielten die Spanier aus ruhenden Bällen.

Seine Heimspiele trägt Real Sociedad im 1993 erbauten AnoetaStad­ion aus. Der Zuschauers­chnitt liegt bei 20.000. Weitaus bemerkensw­erter ist allerdings die Torquote im Estadio Municipal de Anoeta: Dort fallen in dieser Saison nämlich 4,7 Treffer pro Spiel. Eine Statistik, die man sich bei den Bullen durchaus ansehen sollte.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Kapitän Alexander Walke ist mit Red Bull Salzburg am Donnerstag bei Real Sociedad gefordert.

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