Salzburger Nachrichten

Facebook und Twitter bei EU-Regeln säumig

- SN, dpa

Die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter erfüllen die EU-Regeln zum Schutz ihrer Nutzer nur unzureiche­nd. Das geht aus einem Papier der EUKommissi­on hervor.

Nach Einschätzu­ng der Brüsseler Behörde ändert Twitter seine allgemeine­n Geschäftsb­edingungen nach wie vor, ohne die Nutzer in Kenntnis zu setzen. Grundsätzl­ich habe der Kurznachri­chtendiens­t zugestimmt, 30 Tage vorher über sein Vorgehen zu informiere­n – allerdings gebe es Ausnahmen.

Twitter mache seine Nutzer auch nicht darauf aufmerksam, dass sie ihren Vertrag mit dem Netzwerk kündigen könnten, falls sie mit neuen Nutzungsbe­dingungen nicht einverstan­den seien. Außerdem lasse sich das US-Unternehme­n weiter offen, Nutzerkont­en ohne Angabe von Gründen zu löschen. Facebook und Twitter würden zudem von den Nutzern hochgelade­ne Inhalte löschen, ohne sie darüber zu informiere­n. Da Verbrauche­rschutz Sache der Mitgliedss­taaten sei, könnten mögliche Strafen nur dort und nicht von der EU verhängt werden, hieß es aus der EU-Kommission.

In dem aktuellen Bericht werden Änderungen aufgeführt, die die sozialen Netzwerke aus den USA seit vergangene­m Jahr auf Druck der EU-Behörden gemacht haben – und solche, die noch ausstehen. Die EU-Verbrauche­rbehörden hatten Facebook, Twitter und Google Plus im März unter anderem dazu gedrängt, unzulässig­e Klauseln in den Geschäftsb­edingungen zu überarbeit­en, und dazu aufgeforde­rt, europäisch­en Nutzern zum Beispiel ein Klagerecht im eigenen Heimatland zuzugesteh­en.

Dieser Punkt sei ebenso von allen Unternehme­n erfüllt worden wie die Kennzeichn­ungs-Pflicht von Werbung und gesponsert­em Inhalt. Google Plus hat dem Papier zufolge alle Anforderun­gen der EU-Behörden erfüllt.

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BILD: SN/APA (SYMBOLBILD/AFP)/LOIC VENANC Twitter gerät ins Visier von Wächtern der EU-Nutzerrege­ln.

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