„Landi“lief vom Operationstisch weg zur Bronzemedaille
Nur fünf Monate nach einer Bandscheibenoperation eroberte Dominik Landertinger dank einer perfekten Schießleistung Edelmetall im längsten Biathlonbewerb.
Dominik Landertinger hat sich einmal mehr als Spezialist für Großereignisse erwiesen. Nur fünf Monate nach einer Bandscheibenoperation eroberte der 29 Jahre alte Tiroler Biathlet am Donnerstag in Pyeongchang mit Bronze im 20-Kilometer-Einzelbewerb seine vierte Olympiamedaille, die zweite im Alleingang nach Sprint-Silber 2014 in Sotschi. Nach 20 fehlerlosen Schüssen rettete er sich mit letzter Kraft ins Ziel.
Johannes Thingnes Bø schlug nach zwei Enttäuschungen in Sprint und Verfolgung zurück und holte mit Gold die erste Medaille der norwegischen Herren. Der überaus laufstarke achtfache Saisonsieger setzte sich trotz zweier Strafminuten für Fehlschüsse vor den fehlerlosen Verfolgern Jakov Fak (Slowenien/+5,5 Sekunden) und Landertinger (14,2) durch.
„Ich bin wirklich überwältigt. Denn das letzte Jahr war extrem hart“, erklärte ein sichtlich bewegter Landertinger, der nach eigenen Worten nach den ersten zwei Rennen (Plätze 25 und 26) schon etwas verzweifelt war. „Da ist jetzt die Bronzemedaille wirklich ein Wahnsinn. Mir ist es läuferisch wieder nicht so gut gegangen, ich habe nur geschaut, dass ich um jede Sekunde kämpfe“, sagte der Gewinner von vier WM-Medaillen. Es habe in seiner Karriere schon viele schöne Momente gegeben. „Aber diese Medaille war das Schwerste.“
In Pyeongchang hatte sich der Hochfilzener vor neun Jahren bereits zum Weltmeister im Massenstart gekrönt. Landertinger wusste, dass diesmal ein Erfolg nur über das Schießen möglich wäre. Denn im Laufen fehlt ihm wegen der Zwangspause wertvolle Trainingszeit. Nun schaffte ausgerechnet er den ersten Saison-Podestplatz des Teams. Simon Eder erreichte Rang elf (zwei Fehler), für Julian Eberhard gab es mit drei Fehlern den 17. Platz, sein Bruder Tobias wurde mit vier Strafminuten 57.