Salzburger Nachrichten

Mit dem letzten Schuss rettete Minamino die Salzburger Serie

Red Bull Salzburg hat sich mit einem Last-Minute-Tor und einem 2:2 gegen Real Sociedad eine exzellente Ausgangsla­ge für den Aufstieg ins Achtelfina­le der Europa League geschaffen.

- Berichtet aus San Sebastian

Dass man gegen Real Sociedad kein leichtes Spiel haben würde, das hatte man bei Red Bull Salzburg ja erwartet. Dass es gegen die spielstark­en Spanier im Sechzehnte­lfinale der Europa League ein intensives und hitziges Spiel werden würde, auch. Umso beachtlich­er ist das 2:2Unentschi­eden – Salzburgs 16. Europacups­piel ohne Niederlage –, das den Bullen die Tür zum Achtelfina­le weit aufgestoße­n hat.

Dabei begann die Partie so, wie man es eigentlich vermeiden wollte. Real Sociedad hatte schon in der ersten Minute eine Chance durch einen Kopfball von Hector Moreno und spielte die Salzburger quasi an die Wand. Überaus ballsicher und überrasche­nd selbstbewu­sst für eine Mannschaft, die 2018 in bisher sechs Pflichtspi­elen fünf Niederlage­n kassiert hat, bestimmte der Tabellen-14. der spanischen Primera Division das Spielgesch­ehen, allerdings ohne zwingende Torchancen zu erarbeiten. Salzburg sammelte sich nur langsam. Erst als man in der 17. und 18. Minute zwei Möglichkei­ten durch Hee-Chan Hwang und Andre Ramalho vorfand, war Nervosität wie verflogen.

Belohnt wurde die Sturm- und Drangphase mit dem 1:0 – ein Eigentor von Mittelfeld­spieler Mikel Oyarzabal, dem der Ball nach einer Ulmer-Ecke vom Kopf auf die Beine sprang und von dort via Innenstang­e ins eigene Tor (27.). Salzburg konnte allerdings nicht nachsetzen, die sondern hatte vielmehr Glück: Stefan Lainer kratzte in der 38. Minute den Ball nach einem Schuss von Stürmer Juanmi von der Linie.

In der zweiten Hälfte schlug Real Sociedad dann aber zu: Nach einem Ballverlus­t von Reinhold Yabo traf Rechtsvert­eidiger Alvaro Odriozola, ein Spieler, der auf der Wunschlist­e Real Madrids steht, mit einem scharfen Schuss ins kurze Eck (57.). Bei einem Lattenkopf­ball von Adnan Januzaj (72.) hatten die Salzburger noch einmal Riesenglüc­k, bei einem Freistoß war Januzaj dann erfolgreic­her: Der Belgier erzielte das 2:1 (80.), weil sich in der Mauer der Bullen zwischen Duje Caleta-Car und Marin Pongracic eine Lücke auftat. Auch das Foul hatte CaletaCar begangen. Der Innenverte­idiger sah dafür Gelb und ist damit im Rückspiel nächsten Donnerstag (21.05 Uhr) gesperrt.

Dass Salzburg dennoch sehr gute Chancen auf den Aufstieg ins Ach- telfinale hat, liegt an Takumi Minamino. Der Wechselspi­eler traf mit dem letzten Schuss nach starker Vorarbeit von Stefan Lainer ins kurze Ecke zum 2:2 (94.). Ein Tor, das womöglich Gold wert ist. „Das Ergebnis sollte ein Ansporn sein. Wir glauben weiter an den Aufstieg“, sagte Trainer Marco Rose. „Dennoch liegt sich jetzt keiner in den Armen. Wir wissen, dass erst Halbzeit ist und in Salzburg weitere 90 Minuten auf uns warten.“

Euphorisch­er klangt der rechtzeiti­g wieder genesene Andre Ramalho: „Ein 2:2 ist ein sehr gutes Ergebnis für uns. Wir haben das ganze Spiel gekämpft, haben Moral und Charakter gezeigt. Takumi hat das toll gemacht und Stevie hat immer noch Kraft bis zum Ende. Kapitän Alexander Walke meinte mit Stolz: „Gegen so eine spielstark­e Mannschaft muss man alles rausholen. Das haben wir getan. Großes Kompliment an alle.“

„Das Ergebnis sollte ein Ansporn sein.“

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BILD: SN/AP Jubel, Trubel: Takumi Minamino (l.) trifft nach starker Vorarbeit von Stefan Lainer (r.) in der 94. Minute zum 2:2.
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Marco Rose, Salzburg-Trainer

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