Aus den Favelas zum Helfer für arme Kinder
Landestheater-Ballettchef Reginaldo Oliveira und Intendant Carl Philip von Maldeghem werden Schirmherren zweier Caritas-Bildungsprojekte.
SALZBURG. Das Schicksal kann Fenster öffnen, die ein Leben verändern. Reginaldo Oliveira verdankt seine Karriere solch einem Fenster. „Ich wurde durch ein Sozialprojekt zum Ballett-Tänzer“, erzählt der 35-Jährige. Oliveira stammt aus den Favelas von Rio. Bei einem Tanzworkshop in den Slums erkannte man das Talent des Zwölfjährigen. Oliveira nutzte seine Chance und wurde in seiner Heimat zum Tanzstar. Seit September ist er Ballettchef des Salzburger Landestheaters.
Nun will Oliveira etwas zurückgeben – als Schirmherr eines Caritas-Bildungsprojekts im Libanon. „Als ich gefragt wurde, habe ich sofort zugesagt. Ich bin dankbar dafür, Menschen ein besseres Leben ermöglichen zu können“, sagt der Brasilianer. Er unterstützt eine Vorschule für 125 Kinder von Arbeitsmigranten in Beirut. „Diese Menschen kommen aus Dritte-Welt-Ländern wie Sri Lanka und Bangladesch“, erzählt Stefan Maier von der Armutshilfe der Caritas. „Viele von ihnen werden aber wie moderne Sklaven gehalten und bekommen weder Lohn noch Essen. Wenn sie flüchten, müssen sie in die Illegalität abtauchen. Wir können ihren Kindern Bildung und warme Mahlzeiten ermöglichen.“
Auch Landestheater-Intendant Carl Philip von Maldeghem unterstützt die Kinderkampagne der Caritas. Er ist Schirmherr einer Schule der Barmherzigen Schwestern in der Stadt Brouma- na. Ein Drittel der 350 Schulkinder sind Flüchtlinge aus Syrien. Die Caritas vermittelt Psychologen und Sprachtherapeuten, die sich mit den Traumata der Kinder auseinandersetzen. „Wir überlegen nun, wie wir das unterstützen können – etwa mittels öffentlicher Generalproben, deren Erlös den Projekten zugutekommt“, sagt Maldeghem.
Prominente Caritas-Schirmherren haben in Salzburg Tradition. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Starköchin Johanna Maier oder Alterzbischof Alois Kothgasser hatten diese Funktion inne. Gerade in Zeiten des Syrienkriegs sei jede Unterstützung wichtig, sagt Stefan Maier: „Dieser Region droht eine verlorene Generation ohne Perspektive.“
„Dieser Region droht eine Generation ohne Perspektive.“Stefan Maier,
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