Es herrscht Aufruhr im Skeleton-Verband
Das Skeleton-Lager um Janine Flock und Matthias Guggenberger hofft nun auf ein Gespräch mit dem Sportminister.
Der gestrige Auftakt im Zweierbob verlief für die Österreicher nicht ganz nach Wunsch. Benjamin Maier/Markus Sammer liegen bei Halbzeit des Bewerbs in Alpensia Pyeongchang auf Platz acht. Der Rückstand der Tiroler auf die führenden Deutschen Nico Walther/Christian Poser betrug nach zwei Läufen am Sonntag 0,49 Sekunden, auf einen Podestrang fehlten aber nur drei Zehntel.
Der zweite österreichische Bob mit Markus Treichl/Kilian Walch landete 0,95 Sekunden hinter Walther/Poser an der 15. Stelle. Die letzten beiden Läufe werden am Montag ab 12.15 Uhr MEZ ausgetragen.
Anders war die Situation bei der Tiroler Skeletonpilotin Janine Flock (28), der zwei Hundertstelsekunden auf eine Bronzemedaille gefehlt hatten. „Ausschlafen, essen“, umriss ihr Freund Matthias Guggenberger (33) das Programm. Platz vier von Flock war das fünfte „Blech“für die heimischen Athleten in Südkorea. Damit liegt Österreich nach 61 Bewerben in dieser Statistik mit den Olympischen Athleten aus Russland auf dem dritten Platz.
Den Tag verbrachte Flock mit den Kollegen aus dem Rodellager, möglicherweise gehört man künftig selbst als Sparte zum Verband von Olympiasieger David Gleirscher und Co. „Es wäre toll, wenn sie einen Platz für uns hätten“, gab Flock einen Einblick in ihre Erwartungen. Mit dem Verbandsumfeld zeigt sich weder die Skeletonseite noch die der Bobfahrer zufrieden, zuletzt wehrte sich seitens des Verbands Kassier Christian Treichl: Man opfere die Freizeit, um die Sportler bestmöglich zu unterstützen.
Das Lager um Janine Flock und Matthias Guggenberger hofft nun auf ein Gespräch mit Sportminister Heinz-Christian Strache, um endlich Klarheit zu bekommen: „Das hoffe ich auf jeden Fall führen zu können“, ergänzt Flock. Die mediale Kritik erreichte nach Matthias Guggenbergers 18. Platz im Olympiarennen ihren Höhepunkt, dem Vernehmen nach ist von einer Suspendierung des Tirolers die Rede. „Ich habe davon noch nichts gehört“, gesteht der Routinier, der wie seine Freundin eine Fortsetzung der Karriere (Olympia 2022 in Peking) von den Rahmenbedingungen abhängig macht. Was ihm besonders aufstößt: Dass es im Facebook-Profil des Verbands offizielle Stellungnahmen gegeben hätte, die wenig später gelöscht worden seien. Darin sei er als „wild gewordener erfolgloser Sportler“dargestellt worden, man erwarte sich eine Entschuldigung.
Pikanterie am Rande: Auf dem dazugehörenden Profilbild ist seine Freundin Janine Flock zu sehen.