Thiem beeindruckt auf Sand
Während Österreichs Tennisstar in Buenos Aires seinen ersten Turniersieg seit einem Jahr feiert, krönt Roger Federer in Rotterdam seine Rückkehr auf den Tennisthron. Und zeigt sich überwältigt.
Und Federer? Der spielt noch immer. Genial wie einst, fit wie einst und dominant wie einst. Mit dem Einzug ins Halbfinale von Rotterdam hat „King Roger“wieder den Tennisthron erobert. „Das ist vielleicht der schönste Moment meiner Karriere“, sagte Federer. Gekrönt hat er den Meilenstein mit einem 6:2, 6:2-Finalsieg über – den allerdings körperlich gehandicapten – Grigor Dimitrow. Das änderte aber nichts an Federers Erfolg, dem 97. Turniersieg seiner Karriere. „Das Ziel war das Halbfinale. Aber natürlich kann ich mir nichts Besseres vorstellen, als das Turnier als Nummer eins so zu beenden.“
Sportlegenden weltweit verneigen sich. „Er ist der Mann, der das Tennis umschreibt, der Rekorde immer wieder neu definiert“, gratulierte etwa Agassi, den der Schweizer als älteste Nummer eins ablöste. Nichts, gar nichts, hatte vor einigen Jahren darauf hingedeutet, dass er tatsächlich noch einmal in dieser Position ist. Schon vor seinem Verletzungs-Jahr 2016 hatte er vier Jahre lang kein Grand-SlamTurnier mehr gewonnen. Nach einem Fabel-Comeback 2017 und der Titelverteidigung in Australien steht er nun bei der nicht für möglich gehaltenen Zahl 20. Die insgesamt 100 Turniersiege wird er wohl noch heuer erreichen. „Nichts von dem habe ich erwartet. Das macht es umso schöner. Es ist wirklich ein einziger großer Traum, den ich gerade lebe.“
Und die Fans dürfen sich auf jenes Duell (um die Nummer eins) freuen, das die Tennis-Neuzeit geprägt hat. Rafael Nadal kehrt in Acapulco auf die Tour zurück. Danach hat Federer zwei große Titel in Indian Wells und Miami zu verteidigen, ehe Nadal wieder die Sandplätze Europas zu seiner Bühne machen kann. Federer dürfte wie 2017 einen Bogen um Monte Carlo, Rom, Paris und Co. machen. Sein nächstes Meisterstück plant er mit dem 9. Triumph in Wimbledon.