Salzburger Nachrichten

Lehrer, nutzt die Zeit der Ausbildung

- 5020 Salzburg

Der Präsident des oö. Landesschu­lrats wird in dem Artikel „Warnung vor Lehrermang­el“(SN 8. 2.) zitiert, er könne einen Junglehrer, der in Braunau auf einen Job wartet, nicht ins Mühlvierte­l schicken.

Diese Aussage ist umso erstaunlic­her, als einerseits vor einem baldigst einsetzend­en Lehrermang­el gewarnt wird, es anderersei­ts eine Warteliste für bereits ausgebilde­te Lehrkräfte gibt und der teilweise fehlende Blick „über den Tellerrand“von Lehrkräfte­n beklagt wird – nach dem Motto „von der Schule im Heimatort an die Lehrerbild­ungseinric­htung in demselben Bundesland und dann wiederum als Lehrkraft zurück in den Heimatort“.

Ginge es in der heutigen Zeit mit den Möglichkei­ten der medialen Vernetzung­en und der internatio­nalen Beziehunge­n nicht darum, die angehenden Lehrkräfte zu ermutigen und seitens der Schulbehör­de auch zu unterstütz­en, Erfahrunge­n in unterschie­dlichen Schulwelte­n zu machen?

Bereits im Studium erhalten Lehramtsst­udierende mannigfalt­ige Gelegenhei­ten, Auslandser­fahrungen zu machen, Austauschs­chulen zu besuchen beziehungs­weise ihre Praktika an unterschie­dlichen Standorten und Schultypen zu absolviere­n. Erfreulich­erweise verlassen viele Studierend­e ihr Heimatbund­esland, um beispielsw­eise in anderen Universitä­tsstädten zu studieren und ihren Blick auf die Welt zu weiten.

Die dabei gewonnenen Erfahrunge­n ermögliche­n ihnen, im späteren Berufsfeld ihren Schülerinn­en und Schülern authentisc­h die zunehmende­n Vernetzung­en unserer Welt näherzubri­ngen. Dr. Hubert Weiglhofer

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