Lehrer, nutzt die Zeit der Ausbildung
Der Präsident des oö. Landesschulrats wird in dem Artikel „Warnung vor Lehrermangel“(SN 8. 2.) zitiert, er könne einen Junglehrer, der in Braunau auf einen Job wartet, nicht ins Mühlviertel schicken.
Diese Aussage ist umso erstaunlicher, als einerseits vor einem baldigst einsetzenden Lehrermangel gewarnt wird, es andererseits eine Warteliste für bereits ausgebildete Lehrkräfte gibt und der teilweise fehlende Blick „über den Tellerrand“von Lehrkräften beklagt wird – nach dem Motto „von der Schule im Heimatort an die Lehrerbildungseinrichtung in demselben Bundesland und dann wiederum als Lehrkraft zurück in den Heimatort“.
Ginge es in der heutigen Zeit mit den Möglichkeiten der medialen Vernetzungen und der internationalen Beziehungen nicht darum, die angehenden Lehrkräfte zu ermutigen und seitens der Schulbehörde auch zu unterstützen, Erfahrungen in unterschiedlichen Schulwelten zu machen?
Bereits im Studium erhalten Lehramtsstudierende mannigfaltige Gelegenheiten, Auslandserfahrungen zu machen, Austauschschulen zu besuchen beziehungsweise ihre Praktika an unterschiedlichen Standorten und Schultypen zu absolvieren. Erfreulicherweise verlassen viele Studierende ihr Heimatbundesland, um beispielsweise in anderen Universitätsstädten zu studieren und ihren Blick auf die Welt zu weiten.
Die dabei gewonnenen Erfahrungen ermöglichen ihnen, im späteren Berufsfeld ihren Schülerinnen und Schülern authentisch die zunehmenden Vernetzungen unserer Welt näherzubringen. Dr. Hubert Weiglhofer