Hirscher hat wieder „geliefert“
Zehn Medaillen nach Tag zehn: Die Zwischenbilanz bei diesen Spielen fällt aus österreichischer Sicht absolut positiv aus. „Geliefert“haben bisher vor allem die Alpinen und da ganz besonders Marcel Hirscher. War Gold für Hirscher landauf, landab erwartet (oder muss man schon sagen: gefordert?) worden, so waren die restlichen Leistungen der Alpinen, die gleich für die Hälfte aller Medaillen gesorgt haben, so nicht zu erwarten. Die Resultate in diesem Winter waren nicht berauschend, wenn man den Salzburger Seriensieger ausklammert. Bemerkenswert auch der Auftritt der Rodler, die gleich drei Medaillen geholt haben. Österreich ist eben doch eine Rodel-Nation, auch wenn das daheim immer nur bei Olympischen Spielen auffällt.
Die alles überstrahlende Figur dieser Spiele ist aber aus österreichischer Sicht Marcel Hirscher. Er hat einem doppelten Druck standgehalten – dem Druck, den er sich selbst macht, und der Erwartungshaltung der Ski-Fans. Dass er „immer und immer wieder liefert“, wie er es selbst bezeichnet, überrascht ihn selbst auch immer wieder. „Unter Druck funktioniert bei uns alles am besten“, sagt er und bezieht da sein ganzes Team ein.
Das ist zugleich der größte Unterschied zu vielen seiner Konkurrenten: Wenn der Druck fast unmenschlich wird, dann funktioniert er wie ein Uhrwerk und liefert den Sieg ab. Immer und immer wieder.
Darum darf man annehmen, dass es hier nicht bei zwei Goldenen bleibt.