Salzburger Nachrichten

Hirscher hat wieder „geliefert“

- Michael Smejkal MICHAEL.SMEJKAL@SN.AT

Zehn Medaillen nach Tag zehn: Die Zwischenbi­lanz bei diesen Spielen fällt aus österreich­ischer Sicht absolut positiv aus. „Geliefert“haben bisher vor allem die Alpinen und da ganz besonders Marcel Hirscher. War Gold für Hirscher landauf, landab erwartet (oder muss man schon sagen: gefordert?) worden, so waren die restlichen Leistungen der Alpinen, die gleich für die Hälfte aller Medaillen gesorgt haben, so nicht zu erwarten. Die Resultate in diesem Winter waren nicht berauschen­d, wenn man den Salzburger Seriensieg­er ausklammer­t. Bemerkensw­ert auch der Auftritt der Rodler, die gleich drei Medaillen geholt haben. Österreich ist eben doch eine Rodel-Nation, auch wenn das daheim immer nur bei Olympische­n Spielen auffällt.

Die alles überstrahl­ende Figur dieser Spiele ist aber aus österreich­ischer Sicht Marcel Hirscher. Er hat einem doppelten Druck standgehal­ten – dem Druck, den er sich selbst macht, und der Erwartungs­haltung der Ski-Fans. Dass er „immer und immer wieder liefert“, wie er es selbst bezeichnet, überrascht ihn selbst auch immer wieder. „Unter Druck funktionie­rt bei uns alles am besten“, sagt er und bezieht da sein ganzes Team ein.

Das ist zugleich der größte Unterschie­d zu vielen seiner Konkurrent­en: Wenn der Druck fast unmenschli­ch wird, dann funktionie­rt er wie ein Uhrwerk und liefert den Sieg ab. Immer und immer wieder.

Darum darf man annehmen, dass es hier nicht bei zwei Goldenen bleibt.

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