Salzburger Nachrichten

Stift macht Platz für betreutes Wohnen

Alles muss raus: Bis Samstag haben Schnäppche­njäger Gelegenhei­t, Mobiliar des Stiftes in Seekirchen zu erwerben. Dann wird leer geräumt.

- STEFANIE SCHENKER

SEEKIRCHEN. Heiligenbi­lder, ein Kruzifix, Tische, Bänke oder eine Gebetsbank: Das und noch mehr konnten Interessie­rte am Wochenende bei einem Flohmarkt im Stiftsgebä­ude Seekirchen erwerben. „Den Preis bestimmt der Käufer“, betonte Gerhard Fischwenge­r. Als einer von mehreren Ehrenamtli­chen führte er Interessen­ten durch die drei Stockwerke des Gebäudes.

Bis zum kommenden Samstag muss das Kollegiats­stift der Pfarre Seekirchen komplett leer geräumt sein, denn dann beginnen die Umbauarbei­ten. Bis spätestens Frühjahr 2019 soll das in den letzten Jahren nur spärlich genutzte Gebäude neu belebt werden. „Im Erdgeschoß und im ersten Stock werden wir sechs Wohnungen errichten, die über den Verein ,Christlich­es Wohnen ab der Lebensmitt­e‘ an Senioren vermietet werden sollen“, kündigt Pfarrer Harald Mattel an. Eine weitere Wohnung werde der Pfarre zur Verfügung stehen. Im zweiten Obergescho­ß sollen administra­tive Bereiche der Pfarre wie etwa die Pfarrkanzl­ei, aber auch die Jungschar untergebra­cht werden.

„Mit dem Umbau werden wir nicht nur den historisch­en Ort bewahren, sondern auch einen aktuellen Auftrag erfüllen, indem wir Wohnmöglic­hkeiten für Senioren schaffen“, freut sich Harald Mattel. „Damit kommen wir nahe an die historisch­e Nutzung des Stiftes heran.“Das 1679 vom damaligen Erzbischof Max Gandolf gegründete Stift war ursprüngli­ch als gemeinsame­s Wohngebäud­e der Pfarre konzipiert. Heute besteht das Stift aus zehn Mitglieder­n: Probst Detlef Lenz sowie neun Kanoniker, die als Priester zum Teil eigene Pfarren betreuen oder im Ruhestand sind. Im Gebäude gewohnt haben zuletzt Probst Detlef Lenz sowie ein Pfarrer im Ruhestand – beide haben ein Übergangsq­uartier bezogen. Die Aufgaben des Stiftskapi­tels sind Seelsorge und die Unterstütz­ung der Pfarren in der Pastoral.

Für den Umbau nimmt die Pfarre Seekirchen viel Geld in die Hand – rund 1,8 Millionen Euro. Neben eigenen Mitteln der Pfarre kommt ein Teil von der Erzdiözese, ein Teil wird über Kredit finanziert. Im Zuge der Sanierung wird das Gebäude an das Fernwärmen­etz der Stadt Seekirchen angeschlos­sen.

„Wir erfüllen mit dem Umbau einen aktuellen Auftrag.“Harald Mattel, Pfarrer

 ?? BILD: SN/STEFANIE SCHENKER ?? Gerhard Fischwenge­r führte die FlohmarktB­esucher durch das Stift.
BILD: SN/STEFANIE SCHENKER Gerhard Fischwenge­r führte die FlohmarktB­esucher durch das Stift.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria