Stift macht Platz für betreutes Wohnen
Alles muss raus: Bis Samstag haben Schnäppchenjäger Gelegenheit, Mobiliar des Stiftes in Seekirchen zu erwerben. Dann wird leer geräumt.
SEEKIRCHEN. Heiligenbilder, ein Kruzifix, Tische, Bänke oder eine Gebetsbank: Das und noch mehr konnten Interessierte am Wochenende bei einem Flohmarkt im Stiftsgebäude Seekirchen erwerben. „Den Preis bestimmt der Käufer“, betonte Gerhard Fischwenger. Als einer von mehreren Ehrenamtlichen führte er Interessenten durch die drei Stockwerke des Gebäudes.
Bis zum kommenden Samstag muss das Kollegiatsstift der Pfarre Seekirchen komplett leer geräumt sein, denn dann beginnen die Umbauarbeiten. Bis spätestens Frühjahr 2019 soll das in den letzten Jahren nur spärlich genutzte Gebäude neu belebt werden. „Im Erdgeschoß und im ersten Stock werden wir sechs Wohnungen errichten, die über den Verein ,Christliches Wohnen ab der Lebensmitte‘ an Senioren vermietet werden sollen“, kündigt Pfarrer Harald Mattel an. Eine weitere Wohnung werde der Pfarre zur Verfügung stehen. Im zweiten Obergeschoß sollen administrative Bereiche der Pfarre wie etwa die Pfarrkanzlei, aber auch die Jungschar untergebracht werden.
„Mit dem Umbau werden wir nicht nur den historischen Ort bewahren, sondern auch einen aktuellen Auftrag erfüllen, indem wir Wohnmöglichkeiten für Senioren schaffen“, freut sich Harald Mattel. „Damit kommen wir nahe an die historische Nutzung des Stiftes heran.“Das 1679 vom damaligen Erzbischof Max Gandolf gegründete Stift war ursprünglich als gemeinsames Wohngebäude der Pfarre konzipiert. Heute besteht das Stift aus zehn Mitgliedern: Probst Detlef Lenz sowie neun Kanoniker, die als Priester zum Teil eigene Pfarren betreuen oder im Ruhestand sind. Im Gebäude gewohnt haben zuletzt Probst Detlef Lenz sowie ein Pfarrer im Ruhestand – beide haben ein Übergangsquartier bezogen. Die Aufgaben des Stiftskapitels sind Seelsorge und die Unterstützung der Pfarren in der Pastoral.
Für den Umbau nimmt die Pfarre Seekirchen viel Geld in die Hand – rund 1,8 Millionen Euro. Neben eigenen Mitteln der Pfarre kommt ein Teil von der Erzdiözese, ein Teil wird über Kredit finanziert. Im Zuge der Sanierung wird das Gebäude an das Fernwärmenetz der Stadt Seekirchen angeschlossen.
„Wir erfüllen mit dem Umbau einen aktuellen Auftrag.“Harald Mattel, Pfarrer