Auf der Suche nach der Aufwärtsspirale
Ich finde es extrem begrüßenswert, dass man gegen die staatliche Förderung von Privatvorsorge als Ersatz für das staatliche Pensionssystem auftritt. Dass das überhaupt nötig ist, erwähnt zu werden, halte ich für mehr als traurig. Sieht man doch an Deutschland, wohin das mit der Riester-Rente und dem Verspekulieren geführt hat. Unsere Regierung wird doch wohl nicht die offensichtlichen Fehler der Nachbarn wiederholen, nachahmen wollen?
Auch dass man im Pflegebereich die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich auf 30 Stunden pro Woche senken möchte, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und die Ausfallsquote zu reduzieren, halte ich für einen sehr klugen Vorschlag. Um den Effekt, das Lohnniveau durch Angebot und Nachfrage an Arbeitskräften zu erhöhen, insgesamt nutzen zu können, sollte man das auf sämtliche Berufsgruppen ausweiten.
Aber dass ein Ausbau der Kinderfremdbetreuung mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten soll, kann nicht seriös durchgerechnet sein. Wie sollen bei einer Verdoppelung der Fremdbetreuungsrate mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, als dann Eltern Arbeitsplätze suchen werden, um sich die Fremdbetreuung leisten zu können? Die Fremdbetreuung ist extrem teuer. Auch und vor allem für den Steuerzahler. Und wenn man immer mehr Anreize dafür schafft, wird es immer unfinanzierbarer.
Um uns nicht immer noch weiter in die Schuldenfalle tappen zu lassen, wäre es längst weit günstiger für alle, wenn Familien ausreichend finanziell gefördert werden. Ausschließlich dann gibt es auch echte Wahlfreiheit. Und die Wirtschaft könnte sich über gute Kunden freuen, was auch wieder die Steuereinnahmen erhöht. Eine Aufwärtsspirale anstelle der momentanen Abwärtsspirale. Norbert J. Huber 5202 Neumarkt