Petition für „unabhängigen ORF“gestartet
Initiative konnte in zwei Tagen über 20.000 Unterschriften sammeln.
Ja, der ORF sei immer ein Spielball der Politik gewesen, sagt Nelson Carr im SN-Gespräch. Aber so alarmierend wie aktuell sei die Situation noch nie gewesen. Die mögliche schwarz-blaue Zweidrittelmehrheit im ORF-Stiftungsrat, das kolportierte Aus von FM4 und der Lügenvorwurf gegen Armin Wolf hätten das Fass zum Überlaufen gebracht. Deshalb haben Carr und sein Arbeitgeber, der Verein #aufstehn, einen Web-Appell für einen unabhängigen ORF gestartet. Die Petition „Der ORF muss unabhängig bleiben!“ist erst seit Montagmittag online. Bis Mittwoch 23 Uhr wurden rund 20.400 Unterstützungserklärungen gesammelt, sodass das von den Initiatoren gesetzte Ziel von 20.000 erreicht ist. „Es ist offenbar sehr vielen Menschen ein Anliegen, dass der ORF nicht von der Regierung vereinnahmt wird“, sagt Carr. Nur so seien kritischer Journalismus und ein erfüllter Bildungsauftrag möglich.
Die Ziel-Zahl 20.000 habe lediglich symbolischen Charakter – damit sei kein Mechanismus verbunden. Mit der Unterstützerliste wolle man aber auf ÖVP/FPÖ zugehen.
#aufstehn wurde 2015 in Wien gegründet. Der gemeinnützige Verein versteht sich selbst als „zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation“, die demokratische Partizipationsmöglichkeiten anregen will. Die Organisation, die sich zum Großteil aus Spenden finanziert, zählt nach eigenen Angaben mehr als 82.000 Unterstützer. „Und die alle wollen ein weltoffenes Österreich“, ergänzt Carr.