19 Beschuldigte: Großer Drogenring gesprengt
Die Polizei hob nach intensiven Ermittlungen eine Bande aus, die im Raum Pinzgau kiloweise Cannabis, Speed und Kokain verdealt haben soll.
ZELL AM SEE, SALZBURG. Drogenfahnder des Landeskriminalamts sowie Beamte der Polizeiinspektionen Saalfelden und Mittersill konnten kürzlich einen großen Drogenring zerschlagen, der eine Vielzahl von Abnehmern vor allem im Pinzgau mit diversen aus Deutschland eingeschmuggelten Suchtgiften versorgt haben soll. SN-Recherchen zufolge geht es um enorme Mengen, die laut den bisherigen Ermittlungen gewinnbringend verkauft worden sind: Mehr als zehn Kilo Cannabisprodukte, mindestens sechs Kilo Speed (ein stark aufputschendes Amphetamin, Anm.), dazu mehr als ein Kilo Kokain sowie auch zumindest 1000 Ecstasy-Tabletten. Angeblich wurden zuletzt gleich 19 Personen im Alter zwischen 19 und 36 Jahren als Beschuldigte geführt. Sie sollen im Rahmen einer kriminellen Vereinigung agiert haben. Die Verdächtigen kommen teilweise aus Österreich, aber auch aus Bosnien, Serbien oder der Türkei. Das Gros lebt im Pinzgau, einige der mutmaßlichen Dealer auch in Deutschland.
Peter Egger, Sprecher des Landesgerichts, bestätigte am Mittwoch auf SN-Anfrage, dass „um den 10. Februar herum gegen ins- gesamt acht Personen wegen dringenden Tatverdachts die Untersuchungshaft verhängt worden ist“. Es gehe um den massiven Vorwurf des grenzüberschreitenden Suchtgifthandels. Tatzeitraum: September 2016 bis Anfang dieses Jahres. Die Drogen, verpackt in Paketen und verstaut in Taschen und Kisten, seien in mehreren Fahrten von Deutschland nach Österreich eingeführt und hier an zahlreiche bekannte, aber auch unbekannte Abnehmer verkauft worden.
Allein bei der letzten Drogenlieferung sollen vier Kilo Speed, ein Kilo Marihuana sowie 100 Gramm Kokain eingeschmuggelt worden sein. Als Hauptbeschuldigte gelten zwei Pinzgauer, 21 und 26 Jahre alt. Die Verdächtigen werden unter anderem von den Anwälten Roland Reichl, Reinhold Gsöllpointner, Kurt Jelinek, Bernhard Kettl und Bernard Galiciani vertreten. Die Polizei kam dem mutmaßlich großflächigen Drogenhandel durch Telefonüberwachungen und Observationen auf die Schliche.
„Über acht Personen wurde die U-Haft verhängt.“Peter Egger, Sprecher LG Salzburg