Salzburger Nachrichten

19 Beschuldig­te: Großer Drogenring gesprengt

Die Polizei hob nach intensiven Ermittlung­en eine Bande aus, die im Raum Pinzgau kiloweise Cannabis, Speed und Kokain verdealt haben soll.

- ANDREAS WIDMAYER

ZELL AM SEE, SALZBURG. Drogenfahn­der des Landeskrim­inalamts sowie Beamte der Polizeiins­pektionen Saalfelden und Mittersill konnten kürzlich einen großen Drogenring zerschlage­n, der eine Vielzahl von Abnehmern vor allem im Pinzgau mit diversen aus Deutschlan­d eingeschmu­ggelten Suchtgifte­n versorgt haben soll. SN-Recherchen zufolge geht es um enorme Mengen, die laut den bisherigen Ermittlung­en gewinnbrin­gend verkauft worden sind: Mehr als zehn Kilo Cannabispr­odukte, mindestens sechs Kilo Speed (ein stark aufputsche­ndes Amphetamin, Anm.), dazu mehr als ein Kilo Kokain sowie auch zumindest 1000 Ecstasy-Tabletten. Angeblich wurden zuletzt gleich 19 Personen im Alter zwischen 19 und 36 Jahren als Beschuldig­te geführt. Sie sollen im Rahmen einer kriminelle­n Vereinigun­g agiert haben. Die Verdächtig­en kommen teilweise aus Österreich, aber auch aus Bosnien, Serbien oder der Türkei. Das Gros lebt im Pinzgau, einige der mutmaßlich­en Dealer auch in Deutschlan­d.

Peter Egger, Sprecher des Landesgeri­chts, bestätigte am Mittwoch auf SN-Anfrage, dass „um den 10. Februar herum gegen ins- gesamt acht Personen wegen dringenden Tatverdach­ts die Untersuchu­ngshaft verhängt worden ist“. Es gehe um den massiven Vorwurf des grenzübers­chreitende­n Suchtgifth­andels. Tatzeitrau­m: September 2016 bis Anfang dieses Jahres. Die Drogen, verpackt in Paketen und verstaut in Taschen und Kisten, seien in mehreren Fahrten von Deutschlan­d nach Österreich eingeführt und hier an zahlreiche bekannte, aber auch unbekannte Abnehmer verkauft worden.

Allein bei der letzten Drogenlief­erung sollen vier Kilo Speed, ein Kilo Marihuana sowie 100 Gramm Kokain eingeschmu­ggelt worden sein. Als Hauptbesch­uldigte gelten zwei Pinzgauer, 21 und 26 Jahre alt. Die Verdächtig­en werden unter anderem von den Anwälten Roland Reichl, Reinhold Gsöllpoint­ner, Kurt Jelinek, Bernhard Kettl und Bernard Galiciani vertreten. Die Polizei kam dem mutmaßlich großflächi­gen Drogenhand­el durch Telefonübe­rwachungen und Observatio­nen auf die Schliche.

„Über acht Personen wurde die U-Haft verhängt.“Peter Egger, Sprecher LG Salzburg

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BILD: SN/ROBERT RATZER Die Bande soll unter anderem zumindest zehn Kilo Cannabispr­odukte – wie hier im Symbolbild – verkauft haben.
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