Salzburger Nachrichten

Leben ein“

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Für Preisträge­r Daniel Salzer stand schon seit der Kindheit fest, dass er Präparator werden würde. „Tierknoche­n und der Aufbau der Tiere haben mich interessie­rt. Auch mein Biologiele­hrer hat Tiere präpariert.“An dem Affen hat er zwei Wochen gearbeitet. Das Wort „ausgestopf­t“mag der Experte überhaupt nicht. „Diese Zeiten sind lange vorbei. Mit Ausstopfen hat das heute nichts mehr zu tun.“Stattdesse­n werde dem toten Tier das Fell abgezogen. Dieses wird gegerbt, der Körper wird mit Salz haltbar gemacht. „Aber nur als Anschauung­sobjekt. Denn danach richte ich mich bei der Modellage des Körpers, der bei dem Affen aus Holzwolle und Drähten besteht.“Genutzt werde nur die Haut mit Fell. Krallen, Augen und auch die Genitalien des Affen sind aus Kunststoff bzw Glas.

Was ist das Fasziniere­nde an dem Beruf, der wohl wie kaum ein anderer ein ziemlich gruseliges Image hat? „Es hat natürlich auch einen künstleris­chen Aspekt. Ein schöner Gedanke für mich ist auch, dass man dem Tier noch einmal eine Art Leben einhaucht.“Nicht jedoch Haustieren. Wenn solche Anfragen kommen, lehnt Salzer ab. „Da rate ich den Menschen, sich lieber ein Bild von ihrem Hund an die Wand zu hängen.“Für Salzer ist der Gewinn der Europameis­terschaft der erste große Titel.

Leer ging diesmal Daniel Schwarz aus Wetzdorf aus. Der junge Niederöste­rreicher hat eine Gämse und einen Rothirsch bei der Europameis­terschaft eingereich­t. „Ich habe mein erstes Tier, ein Murmeltier, mit zehn Jahren präpariert.“Für ihn das Normalste der Welt. Seine Familie mache das beruflich und so sei er schon im Kinderwage­nalter in der Werkstatt gewesen. Die Gämse hat der Jäger vor eineinhalb Jahren selbst geschossen.

Zur absoluten Weltelite zählt Matthias Fahrni mit seinen präpariert­en Fischen. Der Schweizer ist zweimalige­r Welt- und Europameis­ter. Bis zu drei Monate sitzt er an einem Tier. In Feinarbeit wird Schuppe für Schuppe bemalt und wieder an der dünnen Fischhaut angebracht. Darum haben diese Exponate auch ihren Preis, der im fünfstelli­gen Bereich liegt.

„Unsere Branche ist vielen Vorurteile­n ausgesetzt.“

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Matthias Fahrni, Präparator­en-EM

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