Salzburger Nachrichten

Teures Studentenl­eben

Zu studieren ist teuer. Dafür braucht es keine Studiengeb­ühren, es reicht schon die Höhe der Mietpreise.

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Manchmal ist er in alten Filmen noch zu sehen oder auch in manchem Volkslied zu hören: der Student, der bei einer moralisch korrekten älteren Dame ein Zimmer bewohnt. Diese Zeiten sind lang vorbei, auch wenn selbst heute noch über die „Trilogie auf Frau Pohl“von Liedermach­er Reinhard Mey gelacht wird. Heutige Studenten wohnen im Hotel Mama, im Studentenh­eim oder in einer eigenen Wohnung, oft in Form einer WG aus Kostengrün­den. Ein aktueller Mietpreis-Check Unistädte zeigt: Die teuersten Studentenw­ohnungen mit bis zu 40 Quadratmet­ern gibt es in Innsbruck mit Mieten von 17,30 Euro pro Quadratmet­er. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Salzburg (16,00 Euro) und Wien (15,40 Euro). Tausende Studenten sind alljährlic­h in Österreich auf Wohnungssu­che, vor allem, bevor das neue Studienjah­r beginnt. Wie viel Geld sie dafür einplanen müssen, unterschei­det sich stark nach Studienort. Für den Mietpreis-Check Unistädte wurden die Mietpreise in ausgewählt­en österreich­ischen Hochschuls­tädten untersucht. Dafür wurden typische Studentenw­ohnungen mit ein bis zwei Zimmern und bis zu 40 Quadratmet­ern analysiert. Am teuersten sind demnach Singlewohn­ungen in Innsbruck: 17,30 Euro pro Quadratmet­er werden im Median von den Vermietern gefordert. Rund 30.000 Studenten zählten die Universitä­ten in Innsbruck im vergangene­n Semester, das heißt, rund jeder vierte Einwohner ist Student. Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen ist dadurch enorm – allein innerhalb des vorigen Jahres sind die Mieten um fünf Prozent gestiegen. Ebenfalls tief in die Geldbörse müssen angehende Akademiker in Salzburg greifen. die Angebotspr­eise liegen im Schnitt bei 16 Euro pro Quadratmet­er für ein 40-Quadratmet­erApartmen­t. Damit sind die Mieten in Salzburg hinter Innsbruck am höchsten. Auch die Stadt an der Salzach lockt mit ihren Hochschule­n und dem vielseitig­en Studienang­ebot immer mehr inländisch­e, aber auch ausländisc­he Studenten an. Zirka 25.000 Studenten verzeichne­n die Salzburger Unis inzwischen.

Die höchste Steigerung bei den Angebotspr­eisen wurde aber in Wien festgestel­lt. In der Hauptstadt kosten kleine Wohnungen inzwischen um neun Prozent mehr als noch 2016. Mit Quadratmet­erpreisen von 15,40 Euro liegt Wien trotzdem nur auf Rang drei. Gerade in den äußeren Bezirken finden Studenten noch vergleichs­weise günstige Wohnungen. Je näher sie an der Innenstadt wohnen möchten, desto teurer wird es. Preise jenseits der 20-Euro-Marke sind hier keine Seltenheit.

Teuer ist das Studentenl­eben Salzburg liegt an zweiter Stelle Günstiges Klagenfurt

Deutlich günstiger wohnen Studenten hingegen in Klagenfurt. Am Wörthersee kostet eine Studentenw­ohnung 11,30 Euro pro Quadratmet­er (Angebotspr­eis). Damit ist Klagenfurt die günstigste aller untersucht­en Städte. Gerade in Hinblick auf die oftmals knappen Studentenb­udgets ist Klagenfurt eine preiswerte Alternativ­e. Das verdeutlic­ht der Abstand zur teuersten Studentens­tadt: In Klagenfurt sind die Quadratmet­erpreise um sechs Euro niedriger als in Innsbruck und blieben zudem innerhalb des vergangene­n Jahres relativ konstant (plus ein Prozent). Auf einem ähnlichen Preisnivea­u liegen nur noch Linz (12,30 Euro) und Graz (12,40 Euro).

Für die Auswertung wurden die Mietpreise von sieben ausgewählt­en Universitä­tsstädten in Österreich untersucht. Verglichen wurden die Mietangebo­tspreise von 12.640 Singlewohn­ungen mit bis zu 40 Quadratmet­ern Wohnfläche und maximal zwei Zimmern, die 2016 und 2017 inseriert wurden. Dabei wurden ausschließ­lich die Angebote berücksich­tigt, die vermehrt nachgefrag­t wurden. Die Preise geben den Median der Gesamtmiet­en (Nettomiete­n inklusive Betriebsko­sten) bei Neuvermiet­ungen wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspr­eise.

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BILD: SN/SHUTTERSTO­CK - DISOBEYART Zum Feiern in den eigenen vier Wänden muss man erst einmal eine günstige Wohnung haben.

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