Was die Politik gegen die Minusgrade tun sollte
Einreiseverbot für Adriatiefs? Berittene Schneeschaufler? – Es muss etwas geschehen.
Donald Trump macht schon wieder alles falsch. Wie man weiß, ist der US-Präsident persönlich verantwortlich für die Klimaerwärmung. Doch wenn man aktuell aufs Thermometer schaut, muss man sagen: Dieser Mann versagt schon wieder kläglich.
Auch die heimischen Amtsträger sind empörend untätig angesichts des indiskutablen Temperaturniveaus. Wo ist die engagierte politische Debatte über die Verbesserung des Wetters? Das Land braucht einen Wettbewerb der Ideen gegen die Minusgrade. Etwa so:
Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündet in 20 deutschen Talkshows die Schließung der Italienroute, um die illegale Einwanderung weiterer Adriatiefs zu verhindern. Österreich könne einfach nicht mehr jede Schlechtwetterfront aufnehmen, sagt der ÖVP-Chef.
Der Nudistenverband und die Leichtbekleidetenkammer beginnen mit dem Sammeln von Unterschriften für ein Anti-Kälte-Volksbegehren. Vizekanzler und FPÖ-Obmann HeinzChristian Strache teilt mit, dass darüber nicht vor 2021 abgestimmt werden könne.
Als Sofortmaßnahme kündigt Strache eine Entpolitisierung der Schneeräumung an. Bislang hätten sich Rot und Schwarz die besten Schneeschauflerjobs unter den Nagel gerissen, jetzt sollten auch einmal Freiheitliche zum Zug kommen. Regierungsgegner warnen vor einer Unterwanderung der Schneeräumung durch rechte Burschenschafter. Straches Gegenargument: Burschenschafter hätten diese praktischen Stulpenstiefel, das mache sie für Einsätze im Tiefschnee besonders geeignet.
Innenminister Herbert Kickl stellt berittene Schneeschaufler in Aussicht. Zudem legt er ein Überwachungspaket vor, laut dem die Behörden auf die Kameras sämtlicher Handys zugreifen können, um Bilder über die aktuelle Schneelage zu sammeln. Kickl sieht darin einen wesentlichen Schritt gegen den herrschen- den Frostterror. Staatssekretärin Karoline Edtstadler fordert höhere Strafen für das Offenstehenlassen der Kühlschranktür.
SPÖ-Vorsitzender Christian Kern schlägt die Abschaffung des Wegeregresses vor. Es könne nicht sein, dass Hausbesitzer für die Schneeräumung mit dem Privatvermögen aufzukommen haben, sagt er. Das sei sozial ungerecht. Die Länder erklären sich mit dem Vorhaben einverstanden, verlangen aber 500 Millionen Euro Kostenersatz vom Bund.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen KarlHeinz Grasser, weil er auf Geheimkonten in Grönland eiskalt Gelder eingefroren haben soll. Peter Pilz deckt auf, dass die Eurofighter nicht zur Schneeräumung eingesetzt werden können, und verlangt deswegen einen neuen Untersuchungsausschuss. Die Neos bauen einen Schneemann. Na, schon wärmer?