Liebesgrüße vom Müllner Steg
Die Hochzeitsbotschaft stand auf der Werbewand: Ein Salzburger machte seiner langjährigen Lebensgefährtin einen kreativen Heiratsantrag.
SALZBURG-STADT. Es ist eine unscheinbare Plakatwand, die unweit des Müllner Stegs am Salzachufer steht. Passanten dürfte das weiße Plakat samt schwarzer Schrift trotz seiner Höhe von knapp zwei Metern kaum auffallen. Für eine Salzburgerin waren die Textzeilen aber etwas ganz Besonderes. Manuela Schöpfer bekam über das Plakat am Wochenende den wohl ungewöhnlichsten Heiratsantrag des noch jungen Jahres.
Ihr Verlobter Bernhard Bauer listet auf dem Poster gemeinsame
„Ein Hochzeitsantrag muss schon etwas Besonderes sein.“
Erlebnisse und Anekdoten auf. Der Text endet mit den Worten: „Liebe braucht keine Rechte und Pflichten. Wozu dann einen Ring auf den Finger stecken? Aber irgendwie dann doch. Heiraten! Denke ich. Was denkst Du?“
Manuela Schöpfer konnte die ganze Aktion kaum fassen. Die Überraschung war gelungen. „Wenn, dann muss die Frage aller Fragen schon etwas Besonderes sein“, sagt Bernhard Bauer. Denn: „Über seinen Hochzeitsantrag redet man noch, wenn man 60 ist und seine Kinder damit nervt.“
Die Idee zu seiner ungewöhnlichen Aktion fasste Bauer relativ rasch. „Wir arbeiten beide in der PR-Branche, da war das mit dem Plakat irgendwie naheliegend“, sagt der Pressesprecher von Mercedes-Benz Österreich. Ein Bekannter einer Werbefirma half schließlich, die Idee umzusetzen. „Der Text sollte aussehen wie ein Auszug aus einem Roman. Ich weiß, dass meine Verlobte solche Plakate immer sofort liest“, sagt Bauer. So war es auch am vergangenen Samstag. „Manuela hat ein bisschen gebraucht, bis sie gemerkt hat, dass es in dem Text um uns geht. Dann hat sie aber sofort Ja gesagt.“
Der Antrag selbst mag ungewöhnlich sein, im Vorfeld gab sich Bauer traditionsbewusst. Der Pressesprecher von Mercedes-Benz Österreich holte sich zunächst den Segen von Manuelas Vater. „Das gehört sich so.“
Sechs Jahre sind Bauer und Schöpfer ein Paar. Eine Hochzeit war bislang eigentlich kein Thema. „Das war für uns eher ein symbolischer Akt“, sagt der Bräutigam in spe. Warum er es sich nun doch anders überlegt hat? „Wir haben eine kleine Tochter, ein gemeinsames Haus – da ist es einfach kindisch, sich gegen eine Hochzeit zu wehren.“