Hackerattacke auf Deutschland
Außen- und Verteidigungsministerium offenbar von Russen attackiert.
Möglicherweise russische Hacker haben erfolgreich das besonders geschützte Internetnetz deutscher Regierungsstellen attackiert. Das Innenministerium in Berlin bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte und sprach von einem „IT-Sicherheitsvorfall“. Betroffen war u. a. das Auswärtige Amt. Innerhalb der Bundesverwaltung sei der Angriff „isoliert und unter Kontrolle gebracht“worden, so ein Sprecher des Innenministeriums. Zu Details wollte er sich nicht äußern.
Berichte, wonach die russische Hackergruppe „APT28“hinter dem Angriff vermutet werde, bestätigte das Innenministerium nicht. „Nähere Details können zu diesem Zeitpunkt wegen der noch laufenden Analysen und Sicherungsmaßnahmen nicht öffentlich bekannt gemacht werden“, hieß es nur. An dem Vorfall werde „mit hoher Priorität und erheblichen Ressourcen“gearbeitet.
Handfeste Beweise dafür, dass es sich bei „APT28“um eine vom russischen Staat gelenkte Hackergruppe handle, sind wie fast immer in solchen Fällen schwierig. Es gibt aber Indizien dafür. Dies sind vor allem die angegriffenen Ziele und die verwendeten Server, von denen aus die Angriffe geführt werden. So waren frühere Attacken von „APT28“gegen die Nato sowie Regierungsstellen und Journalisten in Osteuropa und im Kaukasus gerichtet – attraktive Ziele für russische Geheimdienstler.
Bei einem Angriff auf den deutschen Bundestag im Mai 2015 waren verdächtige Aktivitäten im Computernetz des Parlaments aufgefallen. Die Angreifer konnten sich so weitreichenden Zugang verschaffen, dass die Bundestags-IT ausgetauscht werden musste. Als Angreifer wurde damals auch „APT28“vermutet.