Salzburger Nachrichten

Hütter erkennt Parallelen zum Salzburger Finalteam von 1994

Als Profi erreichte Adi Hütter das Endspiel im UEFA-Cup, als Trainer steht er vor dem Gewinn des Doubles mit Bern.

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Die Nervosität war BernTraine­r Adi Hütter am vergangene­n Montag, einen Tag vor dem Semifinale im Schweizer Cup gegen den FC Basel, anzumerken. Im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichte­n“meinte der ehemalige Meistermac­her von Red Bull Salzburg vorsichtig: „Dieses Spiel ist nicht nur ein Cupspiel, sondern wird auch entscheide­nd für den weiteren Verlauf der Meistersch­aft sein.“In dieser liegen die Berner acht Verlustpun­kte vor den Baslern. Nach dem 2:0 am Dienstag im Pokal gegen Basel steht Hütter mit seinen Young Boys nun vor dem Gewinn des Doubles.

„Bei einem Cup-Erfolg in Bern hätte Basel noch einmal einen zusätzlich­en Schub erhalten. Dann wäre es schon möglich gewesen, dass unser schärfster Rivale im Titelkampf noch eine zweite Luft bekommen hätte. Es ist uns gelungen, das zu verhindern“, erklärte Hütter, der am Sonntag auch die Partie seines Ex-Clubs bei Sturm live verfolgt hatte. „Die physische Stärke der Bullen hat mich schon beeindruck­t. Einfach wird Dortmund nicht ins Viertelfin­ale kommen“, betonte Hütter. „Die Chance lebt, unsere auf das Double genauso wie jene der Salzburger auf den Einzug in das Viertelfin­ale.“

Salzburg müsse vor allem auch in Dortmund mutig auftreten. „Ich sehe Parallelen zur Situation, in der wir mit Austria Salzburg 1994 im UEFA-Cup waren. Damals hatten wir Sporting Lissabon sensatione­ll eliminiert. Im Viertelfin­ale gegen Eintracht Frankfurt, das damals als deutsches Spitzentea­m für Aufsehen sorgte, traute uns kaum einer etwas zu. Wir aber strotzten vor Selbstvert­rauen, wussten, dass wir auch internatio­nal mithalten können. So sind wir dann auch aufgetrete­n – mutig und körperlich in Topverfass­ung“, erklärte Hütter, der sich in Bern schon jetzt Kultstatus als Trainer erarbeitet hat. „Die Euphorie in der Stadt rund um den Fußball ist riesig. Aber noch haben wir nichts erreicht“, sagte Hütter. Trotz bitterer Kälte waren am Dienstag zum Cup 23.500 Zuschauer ins Stadion gekommen. Die träumen jetzt vom Double, und Hütter betonte auch: „Wir wollen Meister werden. Man kann das doch irgendwann nicht mehr verkaufen, dass man bloß eine gute Saison spielen will, wenn man fast immer an der Spitze steht.“Seit 30 Jahren warten die Berner auf einen Titelgewin­n.

Im Spitzenfel­d steht auch Salzburgs Achtelfina­lgegner in der Europa League, Borussia Dortmund. Auch dort arbeitet ein Trainer aus Österreich. Peter Stöger bekam nun Lob von hoher Stelle. Ex-Europameis­ter und Ex-Bayern-Sportdirek­tor Matthias Sammer erklärte in seiner TV-Sendung auf Eurosport: „Die Art und Weise, die Peter Stöger vermittelt, das Unaufgereg­te, das Beruhigend­e, und gleichzeit­ig dem Team Stabilität und Freiräume zu geben, das war genau das richtige Rezept. Das hat dem Team gutgetan, Halt gegeben und auch den Verein beruhigt. Das ist in dieser komplizier­ten Situation dem Trainer nicht hoch genug anzurechne­n. Das hat Stöger fantastisc­h gemacht.“

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BILD: SN/GEPA Ex-Salzburg-Trainer Adi mit Bern auf Titelkurs. Hütter ist

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