Salzburger Nachrichten

IOC hebt Sanktionen gegen Russland auf

Russland ist zurück in der olympische­n Familie. Das IOC beendete am Mittwoch die Verbannung von Russlands Olympische­m Komitee.

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Drei Tage nach den Winterspie­len von Pyeongchan­g hat das Internatio­nale Olympische Komitee die Sanktionen gegen Russland aufgehoben. Weil es bei den Winterspie­len in Pyeongchan­g keine weiteren Dopingfäll­e russischer Sportler gegeben habe, sei die Suspendier­ung des Russischen Olympische­n Komitees beendet, teilte das IOC am Mittwoch mit. Als Strafe für den organisier­ten Sportbetru­g bei den Heimspiele­n 2014 in Sotschi waren in Pyeongchan­g nur russische Einzelstar­ter ohne eigene Flagge und Hymne sowie in neutraler Teamkleidu­ng zugelassen gewesen.

Diese Verbannung der Russen aus der olympische­n Familie ist nun vorbei – allerdings mit leichter Verspätung. Eigentlich war vom IOC avisiert worden, dass Russlands Athleten bereits bei der Schlussfei­er der Winterspie­le am vergangene­n Sonntag wieder mit ihrer Fahne und in den nationalen Farben einmarschi­eren könnten. Doch nach den Dopingverg­ehen des Curlers Alexander Kruschelni­zki und der Bobfahreri­n Nadeschda Sergejewa wurde die Sperre verlängert.

Von den führenden Anti-DopingAgen­turen war der Beschluss des IOC, die Bewährungs­frist für die Russen nur um wenige Tage auszuweite­n, scharf kritisiert worden. „Das ist ein weiterer kurzlebige­r Deal. Der Umgang des IOC bei diesem Thema hat sich von schlecht zu schlechter entwickelt“, hieß es in einer Presseerkl­ärung.

In der Affäre um die systematis­chen Manipulati­onen von Sotschi hatten die Russen zuvor kaum Zu- geständnis­se gemacht. Bis heute werden die Ergebnisse der Ermittler zum Sportbetru­g bei Olympia 2014, von dem offensicht­lich eine Reihe russischer Sportler profitiert hatte, von den Russen nicht anerkannt. Erst kurz vor Fristablau­f hatten die Russen die vom IOC geforderte Strafzahlu­ng von 15 Millionen Dollar geleistet.

In Südkorea waren 168 Sportler als Olympische Athleten aus Russland am Start. Sie gewannen zwei Mal Gold, sechs Mal Silber und neun Mal Bronze. Das bedeutete in der Nationenwe­rtung nur Platz 13 nach dem ersten Rang bei den Heimspiele­n in Sotschi 2014. Bei den bevorstehe­nden Paralympic­s in Pyeongchan­g (9. bis 18. März) ist Russland durch 30 Athleten unter paralympis­cher Flagge und nach spezieller Einladung vertreten.

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BILD: SN/AP/JAE C. HONG In Pyeongchan­g musste Russlands Olympiatea­m unter neutraler Flagge antreten.

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