Zweierlei Maß beim Gitzentunnel?
Zum Leserbrief „UVP-Bescheid Knoten Hagenau“im SN-Lokalteil vom 9. 2.: Herr Sigl bezieht sich in seinem Leserbrief auf den UVP-Bescheid, welcher die Fertigstellung des Autobahnknotens Hagenau, für welchen bereits zahlreiche bauliche Vorkehrungen getroffen wurden, untersagt.
Es stellt sich mir die Frage, warum für die Auffahrt Hagenau ein UVP-Verfahren durchgeführt wurde und diese Maßnahme für das Projekt Gitzentunnel nicht getroffen wird, obwohl durch die teilweise oberirdische Führung Natur in großem Aufmaß für immer zerstört werden würde. Mir scheint, hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Abgesehen davon erscheint der Nutzen des Tunnels äußerst fraglich, da hier Verkehrsströme nach Salzburg Nord gelenkt werden würden, wo sich heute schon in den Früh- und Abendstunden Staus bilden, da die Stadt nicht mehr Verkehr aufnehmen kann. Und sollte es darum gehen, den Verkehr auf die Autobahn zu lenken, so wäre ein Anschluss in Hagenau sehr viel billiger, sollte der Gitzentunnel den Steuerzahler ja nach aktuellen Schätzungen mindestens 220 Millionen Euro kosten. Durch diese immense Geldverschwendung würde dieses Tunnelprojekt zukünftige sinnvolle Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen für das Land Salzburg jahrzehntelang blockieren, da das Geld für diese fehlen würde.
„Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“, ein Sprichwort, welches von etlichen empirischen Untersuchungen bestätigt werden kann. Es wäre an der Zeit, dass unsere Gesellschaft und allen voran unsere Politikerinnen und Politiker beginnen umzudenken und ihr Augenmerk auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs legen. Je früher, desto besser. Rosemarie Schulz