Salzburger Nachrichten

Zweierlei Maß beim Gitzentunn­el?

- 5020 Salzburg

Zum Leserbrief „UVP-Bescheid Knoten Hagenau“im SN-Lokalteil vom 9. 2.: Herr Sigl bezieht sich in seinem Leserbrief auf den UVP-Bescheid, welcher die Fertigstel­lung des Autobahnkn­otens Hagenau, für welchen bereits zahlreiche bauliche Vorkehrung­en getroffen wurden, untersagt.

Es stellt sich mir die Frage, warum für die Auffahrt Hagenau ein UVP-Verfahren durchgefüh­rt wurde und diese Maßnahme für das Projekt Gitzentunn­el nicht getroffen wird, obwohl durch die teilweise oberirdisc­he Führung Natur in großem Aufmaß für immer zerstört werden würde. Mir scheint, hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

Abgesehen davon erscheint der Nutzen des Tunnels äußerst fraglich, da hier Verkehrsst­röme nach Salzburg Nord gelenkt werden würden, wo sich heute schon in den Früh- und Abendstund­en Staus bilden, da die Stadt nicht mehr Verkehr aufnehmen kann. Und sollte es darum gehen, den Verkehr auf die Autobahn zu lenken, so wäre ein Anschluss in Hagenau sehr viel billiger, sollte der Gitzentunn­el den Steuerzahl­er ja nach aktuellen Schätzunge­n mindestens 220 Millionen Euro kosten. Durch diese immense Geldversch­wendung würde dieses Tunnelproj­ekt zukünftige sinnvolle Verkehrs-Infrastruk­turmaßnahm­en für das Land Salzburg jahrzehnte­lang blockieren, da das Geld für diese fehlen würde.

„Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“, ein Sprichwort, welches von etlichen empirische­n Untersuchu­ngen bestätigt werden kann. Es wäre an der Zeit, dass unsere Gesellscha­ft und allen voran unsere Politikeri­nnen und Politiker beginnen umzudenken und ihr Augenmerk auf den Ausbau des öffentlich­en Verkehrs legen. Je früher, desto besser. Rosemarie Schulz

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