Musikdienst Spotify riskiert den Börsegang
Trotz Rekordumsätzen schreibt der Konzern große Verluste.
Lange Zeit war es nur ein Gerücht, jetzt ist es offiziell: Spotify geht an die Börse. Bei der US-Börsenaufsicht brachte der schwedische Musikstreamingdienst seinen Antrag ein. Im Musikgeschäft gilt Streaming als Zukunftsmodell. Dienste, die im Internet gegen Abo-Gebühr Millionen Songs auf Abruf bereitstellen, bescheren der Industrie derzeit die größten Umsatzzuwächse. Mit 71 Millionen Abonnenten und insgesamt 159 Millionen Nutzern ist Spotify der größte Streamingdienst. Sein Umsatz hat sich in den vergangenen zwei Jahren auf mehr als vier Milliarden Euro verdoppelt. Dem stehen jedoch Verluste von 1,24 Mrd. Euro gegenüber. Wie aus den im Antrag enthaltenen Zahlen hervorgeht, stieg der operative Verlust im Vorjahr von 349 auf 379 Milliarden Euro.
Seine Aktien will Spotify unter dem Namen „Spot“an der New Yorker Börse direkt platzieren. Das Unternehmen lässt sich zwar von Banken wie Goldman Sachs beraten, beauftragt sie aber nicht mit Aktienausgabe und Preisbildungsverfahren. Das dürfte Geld sparen, birgt für Anleger jedoch Risiken.
Ein weiteres Risiko für Anleger könnte unterdessen die offene Klage eines Musikverlags sein, der von dem Streamingdienst mindestens 1,6 Mrd. Dollar Zahlungen für Songautoren erstreiten will. Im Musikmarkt verschärft sich unterdessen der Konkurrenzkampf: Vor drei Jahren startete Apple seinen Streamingdienst. In den USA könnte er Spotify heuer einholen.