Salzburger Nachrichten

„Erinnert an Ungarn“: Will & Co. kritisiere­n Kurz

- SN, APA

Prominente deutsche Journalist­en haben in einem offenen Brief an Kanzler Sebastian Kurz „Angriffe“der FPÖ auf den ORF beklagt und Kurz’ „Zurückhalt­ung“kritisiert. Unterzeich­net wurde das Schreiben etwa von den TV-Moderatore­n Maybrit Illner, Anne Will, Marietta Slomka und Frank Plasberg. Anlass des Appells war das Facebook-Lügen-Posting von Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache. Die Journalist­en seien „bestürzt“, dass Strache damit „Hunderte Journalist­en des ORF als Propagandi­sten verleumdet“. Das Posting sei ein Angriff auf die Pressefrei­heit, die Unterzeich­ner fühlen sich an die „Methoden der ungarische­n und polnischen Regierung“erinnert. Sie fordern nun Kanzler Kurz zum Handeln auf: „Wir hoffen sehr, dass es in Wien einen Ort gibt, an dem demokratie­schädliche­n Attacken deutlich Einhalt geboten wird. Vielleicht ist dieser Ort ja das Bundeskanz­leramt.“

Parallel beschäftig­te sich auch der ORF-Publikumsr­at mit den FPÖ-Attacken: Es wurde eine Resolution verabschie­det, in der „Angriffe einer Regierungs­partei“auf den ORF zurückgewi­esen werden. Der Rat empfahl dem ORF aber auch eine „neue Fehlerkult­ur“, etwa „eine Schulung für den Umgang mit Fehlern in den Redaktione­n“. Ferner wird auch die Abschaffun­g der Landesabga­ben gefordert, die gemeinsam mit dem Programmen­tgelt eingehoben werden.

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