Prozess um Toten im Kofferraum
Ein Italiener soll beim Autokauf zum Mörder geworden sein.
Mordprozess in Tirol: Ein 42-jähriger Italiener steht im Verdacht, einen 47-jährigen Österreicher am 14. Februar vergangenen Jahres bei einem Autogeschäft getötet zu haben. Der Mann hat sich am Donnerstag vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten müssen. Laut Anklage soll der Beschuldigte bei einem Autokauf den Verkäufer zunächst verletzt, gefesselt, ruhiggestellt und schließlich getötet haben. Die Leiche des Tirolers war im Kofferraum des Beschuldigten entdeckt worden.
Mehrere Zeugen und zahlreiche Spuren würden die Schuld des Italieners beweisen, sagte Staatsanwalt Hermann Hofer bei dem Prozess. So seien beispielsweise mehrere Gegenstände aus der Wohnung des Opfers beim Angeklagten gefunden worden. Zudem sei der Beschuldigte vor einigen Jahren in Deutschland bereits für ein ähnliches Verbrechen, bei dem er im Zuge eines Autokaufs die beiden Verkäufer betäubt und dann das Geld gestohlen haben soll, verurteilt worden. Bei der Obduktion des 47Jährigen sei eine „potenziell tödliche Dosis“eines Betäubungsmittels festgestellt worden. Gestorben sei das Opfer aufgrund eines „länger andauernden Strangulationsvorgangs“, erläuterte der öffentliche Ankläger.
Der Verteidiger des Italieners führte Widersprüche ins Treffen. Als sein Mandant vom Tod des Tirolers erfahren habe, sei er in Panik geflohen. Einige Tage nach der Tat war er bei dem Versuch, mit einer Fähre nach Tunesien auszureisen, in Marseille den Behörden ins Netz gegangen. Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig. Ein Urteil wird für heute, Freitag, erwartet.