Salzburger Nachrichten

Dortmund gießt Öl ins Feuer

Der BVB verweigert­e einen gemeinsame­n Fanschal mit Red Bull Salzburg.

-

SALZBURG. Dass Borussia Dortmund eine gewisse Abneigung gegen die Fußballpro­jekte von Red Bull hat, ist nicht neu. Nun hat der BVB aber ein neues Kapitel aufgeschla­gen. Der Tabellenzw­eite der deutschen Fußball-Bundesliga hat sich vor dem Achtelfina­l-Duell in der Europa League gegen den vor solchen Spielen üblichen Begegnungs­schal gewehrt.

Als Grund nannte Dortmunds Marketingd­irektor Carsten Cramer, dass man grundsätzl­ich keine Schals in den Verkauf bringe, auf denen ein werbliches Logo gemeinsam mit jenem des BVB zu sehen sei. Dabei zeigt Salzburgs EuropacupW­appen seit vergangene­m Herbst nur mehr einen roten Stier. Internatio­nal tritt Österreich­s Meister darüber hinaus als FC Salzburg an, da Sponsoren im Clubnamen nicht aufscheine­n dürfen.

Borussia Dortmund gießt mit seiner Entscheidu­ng zusätzlich Öl ins Feuer. Auch, weil die Argumentat­ion nicht zwingend nachvollzi­ehbar ist. Immerhin geht die ganze Aktion von einem Club aus, der seit dem Jahr 2000 an der Börse notiert ist und damit weit mehr kommerzial­isiert ist als viele andere Fußballver- eine. Und die Entscheidu­ng wirft auch moralische Fragen auf: Darf man denn das, einen Begegnungs­schal ablehnen? Oder ist das gar ein Verstoß gegen das Fair Play?

Für die Dortmunder ist die Sachlage klar, immerhin verfährt man auf diese Art und Weise auch mit Salzburgs Schwesterc­lub RB Leipzig. Wie groß die Abneigung gegen Red Bull ist, zeigte sich in der Vergangenh­eit bei Bundesliga-Spielen zwischen Dortmund und Leipzig. Im Vorjahr war es zu gehässigen und teilweise auch gewaltsame­n Szenen gekommen. Red-Bull-Konzernche­f Dietrich Mateschitz und Sportdirek­tor Ralf Rangnick wurden im Vorjahr mit geschmackl­osen Spruchbänd­ern verunglimp­ft, der DFB brummte Dortmund eine Strafe von 100.000 Euro auf und sperrte die Südtribüne, die legendäre „Gelbe Wand“, für ein Spiel.

Bei Red Bull Salzburg hat man sich keinen Illusionen hingegeben. Zwar fragte man offiziell beim BVB wegen eines gemeinsame­n Schals an, war aber schon vorbereite­t darauf, dass man eine Absage erhalten würde, und hat deshalb ein zweites Schal-Design ohne BVB-Logo entworfen. In sozialen Netzwerken postete der Verein am Donnerstag: „Kein Fanschal? Nicht mit uns!“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria