Die meisten Einbrecher kommen durchs Fenster oder die Terrassentür
Um sich vor Einbrüchen in die eigenen vier Wände zu schützen, gilt es gezielte sicherungstechnische Maßnahmen zu setzen. Beispielsweise an den Fenstern, die einem mutwilligen Aufbrechen oft nur wenig entgegenzusetzen haben.
Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die betroffenen Bewohner meist ein großer Schock. Nicht allein materielle Verluste gilt es dann zu verkraften, sondern auch das Wissen, dass sich fremde Personen in den privatesten Räumen aufgehalten haben.
Gestohlene Wertgegenstände können im besten Fall ersetzt werden, der Schock über die verletzte Privatsphäre hinterlässt jedoch oft ein dauerhaft mulmiges Gefühl – das bisherige Sicherheitsgefühl im eigenen Zuhause geht verloren.
Doch was können wir tun, um einen Einbruch möglichst zu verhindern? Das Bundeskriminalamt liefert dazu wichtige Präventionstipps. Demnach trägt zum einen das richtige Verhalten maßgeblich dazu bei, Einbrüche und Diebstähle zu vereiteln, etwa indem man regelmäßig die Post vor dem Haus oder der Wohnung entfernen lässt, während man im Urlaub ist. Aber auch elektronische und mechanische Maßnahmen wie Bewegungsmelder oder Sicherheitskameras können einen großen Beitrag zur Sicherheit leisten.
Da Einbrecher vorzugsweise Terrassentüren oder an der Hausrückseite gelegene Fenster aufbrechen, ist es zudem ratsam, unter anderem genau dort sicherheitstechnische Maßnahmen zu setzen. Denn ein Fenster muss nicht unbedingt gekippt oder gar geöffnet sein, um Einbrechern quasi eine Einladung in die Wohnräume auszusprechen. Auch geschlossene Fenster mit fehlender oder ungenügender Sicherheitstechnik sind ruckzuck aufgebrochen.
Laut einer Studie aus Großbritannien trägt allein der Anschein stabiler Fenster und Türen zu 55 Prozent dazu bei, einen Einbruch zu verhindern. Wirksamere Faktoren, potenzielle Einbrecher von der geplanten Tat abzuhalten, sind demnach lediglich die Anwesenheit von Personen im Gebäude, Alarmanlagen sowie sichtbare Überwachungskameras.
Um Fenster optimal zu sichern, empfiehlt das Bundeskriminalamt den Einbau von einbruchshemmenden Fenstern beziehungsweise Fensterelementen. Einen hohen Widerstand gegen das mutwillige Aufhebeln eines Fensters gewährleisten beispielsweise Beschläge mit Pilzkopfzapfen und Zwillingsbolzenverschlüssen aus gehärtetem Stahl. Auch auf das Fensterglas sollte man ein besonderes Augenmerk richten. Denn oft ist dieses Element die schwächste Stelle des Fensters. Sogenanntes Verbundsicherheitsglas besteht aus mindestens zwei Einzelgläsern, die durch eine elastisch-zähe, widerstandsfähige Folie verbunden sind. Dieser spezielle Aufbau erschwert nicht nur das Durchschlagen der Scheibe, sondern schützt zudem vor Verletzungen, sollte es doch zum Bruch kommen. In diesem Fall bleiben die Glassplitter einfach auf der Folie haften. Laut der Präventionstipps des Bundeskriminalamts zur Verhinderung von Einbrüchen sollte es sich bei einem einbruchshemmenden Glas zumindest um ein Dreifachisolierglas handeln. Empfohlen wird zudem ein abschließbarer Fenstergriff. Je mehr Hindernisse einem potenziellen Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto schwerer kommt er ans Ziel. Das Bundeskriminalamt hat allgemeine Tipps und Maßnahmen zur Prävention von Einbrüchen zusammengestellt: – Legen Sie ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis an. – Fotografieren Sie Schmuck- und Kunstgegenstände und
notieren Sie Gerätenummern. – Geben Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüsseldepot oder vertrauen Sie ihn einer Vertrauensperson an. – Mieten Sie bei längerer Abwesenheit Bankschließfächer. – Bewahren Sie Sparbuch und Losungswort immer
getrennt auf. – Verwenden Sie in den Abendstunden Zeitschaltuhren. – Sichern Sie Terrassentüren durch einbruchshemmende
Rollbalken oder Scherengitter. – Lassen Sie eine möglichst lückenlose Außenbeleuchtung installieren. – Bringen Sie Bewegungsmelder an. – Beleuchten Sie Kellerabgänge. – Achten Sie darauf, dass Außensteckdosen von innen abschaltbar sind, um Einbrechern nicht die Möglichkeit zur Stromabnahme zu geben. – Lassen Sie sich ausschließlich hochwertige Schlösser
und Schließzylinder einbauen. – Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Während des
Urlaubs oder Abwesenheit sollten Briefkästen geleert
Grundsätzlich gilt: Erst wenn alle Komponenten wie Fensterrahmen, Beschläge, Fenstergriff und Glas aufeinander abgestimmt sind, ergibt sich daraus ein sicheres Fenster. Die Gesamtkonstruktion sollte dann keine Schwachpunkte aufweisen und so beschaffen sein, dass sie – vor allem wenn die Fenster leicht zugänglich sind – Körpergewalt und einfachen Werkzeugen standhält. und Werbematerial beseitigt werden. Das Haus sollte keinen unbewohnten Eindruck machen. – Vergessen Sie nicht, Fenster, Terrassentür und
Balkontür zu schließen. – Vergewissern Sie sich beim Weggehen vielleicht noch
ein zweites Mal, ob Ihr Schloss versperrt ist. – Verstecken Sie den Wohnungsschlüssel nicht unter
Fußabstreifer oder Blumentöpfen. – Vermeiden Sie unübersichtliche Bepflanzung direkt am
Haus. – Räumen Sie weg, was Einbrechern nützen könnte, wie
z. B. Leitern, Kisten usw. – Sorgen Sie im Winter für Schneeräumung.
Das richtige Verhalten & sicherungstechnische Maßnahmen: Tipps, wie Sie Ihr Zuhause vor Einbrüchen schützen können