Ist digitales Fasten wirklich sinnvoll?
Sehr geehrter Herr Behr! Sehr aufmerksam habe ich Ihren am 15. Februar 2018 veröffentlichten Artikel „Die digitale Diät schmeckt“gelesen und über Ihr Projekt #offline gehen erfahren. Nun möchte ich dazu kritisch Stellung nehmen, aber Ihnen auch bei gewissen Punkten zustimmen.
Im Großen und Ganzen finde ich, dass es eine interessante Alternative ist, die Fastenzeit mit dem Verzicht auf digitale Geräte anzugehen. Allerdings ist es nun einmal so, dass digitale Geräte in den letzten zehn bis 20 Jahren unsere Welt revolutioniert haben und ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags sind. Vor allem überrascht mich aber die Dauer der Diät. 40 Tage lang ohne jeglichen Zugang auf aktuelle Nachrichten würde meines Erachtens nach bei den meisten Menschen ein mulmiges Gefühl hervorrufen. An erster Stelle wäre es insbesondere für Jugendliche eine Erschwernis, nicht permanent auf dem neuesten Stand zu sein. Außerdem kann ich mich Ihrer Aussage „Ich höre immer wieder, dass eigentlich nicht mehr wir die digitalen Geräte beherrschen, sondern dass wir von ihnen beherrscht werden“, nicht ganz anschließen. Dazu möchte ich Folgendes mitteilen: Ich glaube nicht, dass man die gesamte Schuld restlos auf die digitalen Geräte schieben sollte. So wie ich die Dinge sehe, haben Sie ein wichtiges Detail vergessen. Es handelt sich beim vielen Nutzen von digitalen Geräten nicht unbedingt immer um eine Art Sucht. Manchmal wissen vor allem Jugendliche nicht mehr, wie sie sich sonst beschäftigen sollen. Bei der Kommunikation greifen viele Menschen zum Beispiel eher auf WhatsApp und Co. anstatt auf die mündliche Kommunikation.
Bei einer anderen Sache kann ich Ihnen aber voll und ganz zustimmen, nämlich wenn Sie sagen: „Das Gehen, die Bewegung in der Natur hilft, diese Distanz zusammen mit anderen zu wagen.“Viele haben leider vergessen, wie wichtig die Bewegung in der freien Natur ist und sich dabei mit anderen zu sozialisieren. Deswegen wäre es meiner Meinung nach bestimmt eine gute Lebenserfahrung, die die Menschen mit sich bringen würden.
Also, sehr geehrter Herr Behr, überlegen Sie sich nochmal die Länge der Diät und ob es nicht eventuell überflüssig ist, auf alle digitalen Geräte zu verzichten. Es wäre eher sinnvoll, nur auf Social Media und das Internet zu verzich- ten, denn der zusätzliche Verzicht auf telefonische Kontakte mit anderen Personen wäre dann für 40 Tage doch übertrieben. Alija Agnesa, bekommen. Eigentlich schade. Ski heil. Franz Schenner,