Nobelpreisträger auf der Burg
Physiker aus aller Welt fühlen sich jedes Jahr im Lungau wohl. Die internationale „Winterschule“hat große Tradition. Mauterndorf will noch mehr Besucher anlocken und die Burgkapelle öffnen.
Gleich zwei Nobelpreisträger sind unter den rund 300 Physikern , die in dieser Woche auf der Burg Mauterndorf tagen. Die internationale „Winterschule“der Linzer JohannesKepler-Universität findet bereits zum 20. Mal (im Zwei-JahresRhythmus) im Lungau statt.
Schon zum Start 1980, damals noch in Mariapfarr, war Klaus von Klitzing einer der eingeladenen Vortragenden. Der Deutsche entdeckte am Hochfeld-Magnetlabor in Grenoble in Frankreich den Quanten-Hall-Effekt, wofür er 1985 den Nobelpreis erhielt. Der 74-Jährige ist Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Er nahm an allen 20 Veranstaltungen teil. Zu Gast ist auch Duncan Haldane von der Princeton University in den USA. Der 66-jährige Brite, Spezialist für theoretische Festkörperphysik, wurde 2016 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Drei weitere Forscher hatten Vorträge in Mauterndorf gehalten, ehe ihnen der Nobelpreis verliehen wurde. Eine Physiker-Tagung gibt es in der Burg jährlich, denn in den Zwischenjahren ist die Technische Universität Graz dran.
In der Freizeit erforschen die Wissenschafter – heuer trotz der Kälte – die Lungauer Bergwelt auf Pisten und Wanderwegen.
Die Burgverwaltung will generell das Angebot noch ausbauen. „Im Vorjahr kamen rund 35.000 Besucher“, sagt Verwalterin Ingeborg Stolz. Die Lungau-Card für Touristen wirkt sich positiv aus. Heuer gibt es erstmals einen Ostermarkt (am 17./18. und 24./25. März). Investiert wird weiter. Seit Sommer 2017 läuft die Restaurierung der Burgkapelle mit Gesamtkosten von zirka 300.000 Euro. Sie soll ab etwa Mitte 2019 wieder für Besucher – zum Beispiel für Hochzeiten – zugänglich sein.