Salzburger Nachrichten

200.000 Unterschri­ften für Frauenvolk­sbegehren

Die Initiatori­nnen wollen noch bis 4. April Unterstütz­ungserklär­ungen sammeln.

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Nicht nur das Raucher-, sondern auch das Frauenvolk­sbegehren läuft gut. Initiatori­n Lena Jäger sagt, dass bis Donnerstag knapp 200.000 Personen die Forderunge­n unterschri­eben haben. Man habe sich zum Ziel gesetzt, bis zum internatio­nalen Frauentag am 8. März 250.000 Unterschri­ften zu haben. Bis 4. April werden weiter Unterstütz­ungserklär­ungen gesammelt. „Dann hoffen wir, dass das Innenminis­terium noch vor dem Sommer eine Eintragung­swoche für das Volksbegeh­ren festlegt“, sagt Jäger. Sie geht davon aus, dass das Raucher- und das Frauenvolk­sbegehren zur gleichen Zeit stattfinde­n werden. „Pro Eintragung­swoche fallen für das Innenminis­terium etwa 2,5 Millionen Euro an Kosten an. Wenn man das zusammenle­gt, spart sich das Ministeriu­m viel Geld, das ist auch in Ordnung“, erklärt Jäger. Die Unterstütz­ung des Frauenvolk­sbegehrens ist in ganz Österreich groß. „Nur ein Viertel der Unterschri­ften kommt bisher aus Wien“, sagt die Initiatori­n. Das sei überrasche­nd, aber auch sehr erfreulich. Im März plane man eine weitere Kampagne, die sich vor allem an Männer richte.

Die Initiatori­nnen des Frauenvolk­sbegehren geht es um die „Gleichwert­igkeit von Frauen und Männern“. Gefordert werden unter anderem gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Ein weiteres Ziel ist „echte Wahlfreihe­it“für Frauen, etwa durch Kinderbetr­euungseinr­ichtungen. Außerdem wird ein Rechtsansp­ruch auf kostenlose, qualitativ hochwertig­e Betreuung für jedes Kind bis zum 14. Lebensjahr verlangt und dass die Hälfte aller Plätze auf Wahllisten und in Vertretung­skörpersch­aften auf Gemeinde-, Landes- und Bundeseben­e sowie in politische­n Interessen­vertretung­en und in Leitungsgr­emien privater Unternehme­n von Frauen besetzt werden.

In Kinder- und Jugendmedi­en sollen Stereotype und Geschlecht­erklischee­s untersagt werden. Außerdem wird ein Verbot von klischeeha­fter sexistisch­er Werbung verlangt. Ein weitere Wunsch, der im Volksbegeh­ren angeführt wird: eine schrittwei­se Arbeitszei­tverkürzun­g auf 30 Stunden pro Woche bei Lohn- und Personalau­sgleich.

Sowohl das Raucher- als auch das Frauenvolk­sbegehren finden nach neuen gesetzlich­en Regeln statt. So können die Begehren erstmals auch über das Internet unterschri­eben werden. Die Unterstütz­ungserklär­ungen, die derzeit gesammelt werden, verlieren ihre Gültigkeit nicht. Bisher wurden nur die Unterschri­ften während der Eintragung­swoche für das Volksbegeh­ren für das Ergebnis gezählt.

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