Salzburger Nachrichten

Daten & Fakten Aus dem aktuellen Sektenberi­cht

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1271 Personen nahmen laut dem aktuellen Sektenberi­cht im Jahr 2016 Kontakt mit der zuständige­n Beratungss­telle auf. Die Gründe waren vielfältig. 211 unterschie­dlichen Gemeinscha­ften, Organisati­onen und Bewegungen wurden so dokumentie­rt. Der größte Teil der Anfragen bezog sich auf Gruppen, die weder anerkannte Kirchen oder staatlich eingetrage­ne Bekenntnis­gemeinscha­ften sind.

Zahlreiche Beispiele werden in dem jüngsten Bericht der Bundesstel­le für Sektenfrag­en angeführt. Sie reichen von Schamanenr­itualen, die in Privatwohn­ungen durchgefüh­rt werden, über sexuelle Nötigung in esoterisch­en Gruppen bis hin zu Jugendlich­en, die in die rechtsextr­eme oder islamistis­che Szene abrutschte­n.

Da politische Gruppierun­gen, wie es die Staatsverw­eigerer zum Teil sind, sektenähnl­iche Züge haben, beschäftig­t sich die Bundesstel­le für Sektenfrag­en auch mit diesem Phänomen. Die Klienten, die dort Hilfe suchen, haben laut Experten oft Schamgefüh­le und Angst vor negativen Konsequenz­en.

Auch für die Justiz sind die Staatsverw­eigerer ein immer größeres Thema. Laut aktuellste­n Zahlen gab es im Vorjahr 80 Fälle, in denen die Justiz wegen des Staatsverw­eigerer-Paragrafen ermittelte. Im Jahr davor waren es 33. Laut den Behörden wird allerdings gegen die Staatsfein­de häufig auch wegen Widerstand­s gegen die Staatsgewa­lt oder Nötigung ein Ermittlung­sverfahren geführt.

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