ÖSV-ex-aequo-Sieg überstrahlt Abfahrtskristall
Kriechmayr und Mayer beenden Österreichs Durststrecke. Die Kugeln gehen an Feuz und Goggia.
ÅRE. 13 Monate oder zwölf Rennen hat es gedauert, bis Österreichs Herren in der letzten Abfahrt der Saison die Durststrecke beendet haben. Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer sorgten mit ihrem Exaequo-Sieg beim Weltcupfinale in Åre dafür, dass Österreichs Herren den Negativrekord nicht in den nächsten Winter mitnehmen müssen. „Das ist sogar mehr wert als ein Doppelsieg“, sagte Mayer nach der Generalprobe für die WM 2019.
So sorgte jenes Duo, das für die einzigen bisherigen Speedsiege (Mayer bei Olympia und Kriechmayr in Lake Louise jeweils im Super G) verantwortlich war, auch dafür, dass die Skination Nummer eins noch einen versöhnlichen Abschluss feiern durfte. „Warum jetzt auf einmal in der Abfahrt alles zusammenpasst, weiß ich nicht. Aber das ist egal, Hauptsache, es ist so“, sagte Mayer. Überrascht war auch Kriechmayr nicht: „Ich war in der Abfahrt die gesamte Saison stärker, habe aber Chancen ausgelassen.“So wurden aus rot-weiß-roter Sicht auch die Entscheidungen über die Kristallkugeln in der Königsdisziplin überstrahlt. Beat Feuz, vier Hundertstel hinter dem ÖSV-Duo Dritter, gewann die Gesamtwertung vor Olympiasieger Aksel Lund Svindal. Es war dies die erste Kristallkugel überhaupt für den Schweizer, während dem Norweger dessen zwölfte verwehrt blieb.
Svindal nahm dies gelassen hin, sein weibliches Pendant hingegen wurmte die um drei Punkte verpasste neunte (!) Abfahrtskugel. „Weil ich nicht weiß, ob ich noch einmal die Chance bekomme“, sagte Lindsey Vonn. Dem US-Superstar genügte auch ein Sieg nicht, da Sofia Goggia sechs Hundertstel dahinter Zweite wurde. „Zuerst Gold bei Olympia und jetzt das. Das muss ich erst realisieren“, sagte die Italienerin strahlend.