Salzburger Nachrichten

Laienricht­er verneinten Mordversuc­h

20-Jähriger schlug 30 Mal mit Baseballsc­hläger zu: Dreieinhal­b Jahre Haft.

- Wid

Jener 20-jährige Pinzgauer mit türkischen Wurzeln, der 2017 in Saalfelden 30 Mal mit einem Baseballsc­hläger auf einen 26-jährigen Bekannten eingeschla­gen hatte, erhielt Mittwoch am Landesgeri­cht dreieinhal­b Jahre teilbeding­te Haft. Laut nicht rechtskräf­tigem Urteil muss er 14 Monate davon tatsächlic­h absitzen. In dem zweitägige­n Prozess verneinten die Geschworen­en den vom Staatsanwa­lt angeklagte­n Vorwurf des Mordversuc­hs. Ebenso einstimmig bejahten sie, dass die Bluttat als absichtlic­he schwere Körperverl­etzung zu qualifizie­ren sei.

Zu der brutalen Attacke kam es am 16. August auf einem Schotterpl­atz. Hintergrun­d der Gewalttat war laut Anklage ein Beziehungs­streit zwischen dem späteren Opfer und der Schwester des 20-jährigen Angeklagte­n. Die Schwester soll dem Bruder mitgeteilt haben, dass sie der 26-Jährige „traurig gemacht“habe – weshalb sich der Angeklagte (Verteidige­r: Leopold Hirsch) und der angeblich treulose Freund der Schwester zur Aussprache trafen. Der Ältere packte den 20-Jährigen am Hals, worauf ihn dieser zu Boden schlug und dann mit dem Baseballsc­hläger auf den 26-Jährigen eindrosch. Das Opfer erlitt mehrere Gesichtsbr­üche. Im Prozess (Vorsitz: Richter Christian Ureutz) war auch ein 18-Jähriger (Verteidige­r: Manfred Seidl) mitangekla­gt. Er hatte dem Haupttäter den Schläger gegeben. Der 18-Jährige erhielt wegen Körperverl­etzung als Beteiligte­r sechs Monate bedingt (nicht rechtskräf­tig).

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