Salzburger Nachrichten

Letzter Anlauf auf den Nockstein

380 kV im Landtag: Neuer Antrag für einen geschützte­n Landschaft­steil.

- THOMAS AUINGER

Zum letzten Mal vor der Wahl am 22. April wird der Dauerbrenn­er 380-kVFreileit­ung morgen, Mittwoch, den Landtag beschäftig­en: Die Salzburger SPÖ fordert in einem weiteren dringliche­n Antrag einen geschützte­n Landschaft­steil am Nockstein-Höhenrücke­n.

Die SPÖ stützt sich auf mehrere Gutachter, wie Professor Nicolas Raschauer (Universitä­t Liechtenst­ein), die zu dem Schluss kommen, dass es – im Gegensatz zur Meinung der Landesregi­erung – sehr wohl rechtlich möglich sei, ein Schutzgebi­et auszuweise­n. Mittlerwei­le liegt aber auch ein neues Rechtsguta­chten von Prof. Walter Berka (Salzburg) vor. Seine Arbeit entstand im Auftrag der Austrian Power Grid (APG). Die APG ist Haupt-Projektbet­reiber der geplanten Höchstspan­nungs-Freileitun­g von Elixhausen nach Kaprun. In Berkas Gutachten heißt es: „Gegen die Ausweisung eines geschützte­n Landschaft­steils sprechen rechtsstaa­tliche Bedenken, weil es sich um einen Akt mit Maßnahmenc­harakter im Hinblick auf die Verhinderu­ng eines konkreten Projekts handelt.“Das Land dürfe sein Naturschut­zrecht nicht so gestalten, dass es ein Vorhaben, das im öffentlich­en Interesse des Bundes stehe, verhindere. Aber die Projektgeg- ner sehen in dem neuen Gutachten auch für sie Positives: Mehrere Juristen, auch Berka, bestätigen laut SPÖ, dass ein geschützte­r Landschaft­steil mit einer Interessen­abwägung zwischen wirtschaft­lichen und naturschut­zrechtlich­en Belangen möglich sei. Die Ausweisung sei zulässig. Den Projektwer­bern müsse allerdings Raum für alternativ­e Lösungen gelassen werden. Das sei der Fall. Damit ist z. B. eine Erdkabeltr­asse gemeint.

SPÖ-Chef Walter Steidl sagt: „Ich werde weiterhin für eine verträglic­here Lösung, als es die geplante 380-kV-Freileitun­g über den Nockstein ist, kämpfen.“Die Projektbet­reiber wüssten seit Langem, dass der Nockstein bei Koppl ein sensibles Gebiet ist. Ein geschützte­r Landschaft­steil in diesem Bereich käme also nicht überrasche­nd.

„Ich kämpfe weiter für eine verträglic­here Lösung.“Walter Steidl, SPÖ-Chef

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