Wenn wir unseren letzten Trumpf ausspielen
Kreativität ist vermutlich das Einzige, womit sich Menschen im Wettstreit mit neuen Technologien, Robotern und künstlicher Intelligenz behaupten können. Derzeit fällt uns die eigene Kreativität in technischen Dingen allerdings noch regelmäßig auf den Kopf.
Seit Tagen rumort es, weil findige Köpfe eine Methode gefunden haben, Wahlentscheidungen von Menschen mithilfe von Apps, Facebook und ein paar schlauen Algorithmen zu beeinflussen. Aber auch Bitcoin, der vorangegangene Technik-Aufreger, ist schon wieder gut für den nächsten Skandal.
Die Bitcoin-Blockchain, die alle Finanztransaktionen speichert, indem sie als idente Kopie weltweit im Umlauf ist, wird dazu missbraucht, Kinderpornografie zu verbreiten. Deutsche Wissenschafter hätten 274 Links auf kinderpornografische Inhalte und illegale Fotoaufnahmen gefunden, die in der Blockchain gespeichert seien, berichtet der englische „Guardian“. Der Trick: Die Blockchain wird von jedem Bitcoin-Produzenten weitergegeben. Sie hat aber neben den Informationen über die Transaktionen auch noch die Möglichkeit, Daten zu speichern. Man könne also erwarten, dass die Blockchain auch in Zukunft in großem Stil dazu genutzt werde, illegale Inhalte zu verbreiten, schreiben die Forscher.
Tröstlich ist nur, dass wir selbst bei Erreichen der technologischen Singularität ein Ass im Ärmel haben. Sie bezeichnet den Zeitpunkt, an dem sich Maschinen rascher weiterentwickeln, als wir mit unserem Verstand nachkommen. Aber selbst dann werden wir immer noch eine hinterlistig kreative Idee finden, ihnen den Stecker aus der Steckdose zu ziehen.