Salzburger Nachrichten

Pongau Wo im der Schuh

Bei der Diskussion der Spitzenkan­didaten in St. Johann kamen nicht nur der Tourismus und der Fachkräfte­mangel zur Sprache.

- FLORIAN OBERHUMMER

ST. JOHANN. Hermann Maier, Annemarie Moser-Pröll, die Haubenkoch-Brüder Obauer, Johanna Maier oder Alois Rohrmoser. Die Lieblings-Pongauer der Spitzenkan­didaten für die Landtagswa­hl spiegeln die Stärken des Bezirks wider. Winterspor­t und Qualitätsg­astronomie locken Gäste aus aller Welt in den Pongau. Doch der Tourismusb­oom kommt nicht in der Geldbörse jedes Beschäftig­ten an. Dieses Thema wurde am Dienstagab­end bei der Wahldiskus­sion von SN und „Pongauer Nachrichte­n“vor rund 350 Besuchern im Kongressha­us St. Johann heiß diskutiert.

„Im Tourismus werden die niedrigste­n Gehälter gezahlt“, kritisiert Walter Steidl (SPÖ). Der Durchschni­ttslohn liege im Pongau bei 1264 Euro netto – salzburgwe­it das niedrigste Einkommen, ergänzt Karl Schnell (FPS): „Die Schere zwischen hohen Le- benskosten und geringem Verdienst sorgt dafür, dass sich der Durchschni­ttsverdien­er kaum etwas ersparen kann.“

Widerspruc­h kam von Alexander Rieder, der für die FPÖ eingesprun­gen ist, nachdem Spitzenkan­didatin Marlene Svazek zum zweiten Mal kurzfristi­g abgesagt hatte: „Der Tourismus bezahlt nicht zu schlecht. Schließlic­h erhalten die Beschäftig­ten Kost und Logis.“Ex-Landesrat Hans Mayr (SBG) wiederum fordert ein Fachkompet­enzzentrum für den Tourismus, „damit die touristisc­he Entwicklun­g auf wissenscha­ftlicher Fachhochsc­hulbasis diskutiert wird.“

Die hohe Zahl an Saisonarbe­itskräften wirkt sich auch auf die Wohnsituat­ion aus. Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sieht Handlungsb­edarf: „Die technische­n Anforderun­gen an das Wohnen sind zu groß. Sie machen das Bauen und die Betriebsko­sten zu teuer.“LH-Stv.

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