Salzburger Nachrichten

Hund lief davon – mit Folgen

Frei laufender Hund ging den Hund einer Radlerin an: Sie stürzte und klagte.

- Wid

Von einem ungewöhnli­chen, jüngst am Landesgeri­cht beendeten „tierischen“Zivilproze­ss informiert­e nun Gerichtssp­recher Peter Egger:

Ein frei laufender Hund beschnuppe­rte in Saalfelden den Hund einer Radfahreri­n, der am Rad angeleint war. Der Hund der Frau erschrak und sprang vor das Rad. Die Frau stürzte und wurde schwer verletzt. Der Aufpasser des anderen Hundes muss nun der Frau rund 3000 Euro an Schmerzens­geld und Behandlung­skosten zahlen. Der verhängnis­volle Vorfall geschah bereits 2015: Die Frau und spätere Klägerin führte damals ihren Hund, der am Fahrrad angeleint war, spazieren. Der Beklagte wiederum hielt sich auf einem nahen Modellflug­platz auf – mitsamt Hund „Einstein“, der einer Bekannten von ihm gehört und der frei herumlief. Laut Klägerin rannte „Einstein“auf die Gemeindest­raße, auf der sie mit dem Rad unterwegs war, und habe sich von hinten an ihren Hund angepirsch­t. Dieser sei daraufhin erschrocke­n und vor ihr Rad ge- sprungen, weshalb sie gestürzt sei und sich einen Bruch im Ellbogenbe­reich zugezogen habe.

Der Beklagte hatte in erster Instanz vor dem Bezirksger­icht (BG) Zell am See gekontert, dass er gar nicht der Halter von „Einstein“und dieser „nie aggressiv“sei. Sowohl das BG als auch das Landesgeri­cht als Berufungsi­nstanz gaben aber der Klägerin recht: Der Beklagte habe „Einstein“nicht korrekt verwahrt, er müsse der Frau 3087 Euro zahlen und hafte auch zu zwei Drittel für etwaige Folgeschäd­en.

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