Salzburger Nachrichten

„Hier ist es so

Nicht alle Anrainer freuen sich über die neuen LED-Leuchten in Grödig. Die Gemeinde hat den Umweltmedi­ziner des Landes eingeschal­tet.

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GRÖDIG. Viele Salzburger Gemeinden sind dabei, ihre Straßenbel­euchtung um viel Geld auf die energiespa­rende LED-Technologi­e umzurüsten. Die Produktion der alten Leuchtmitt­el wie etwa Quecksilbe­rdampflamp­en ist seit 2015 in der EU verboten.

Schon vor drei Jahren hat die Gemeinde Grödig mit der Umstellung begonnen. Knapp 200 schmiedeei­serne Laternen wurden bereits ausgetausc­ht, 150 werden noch umgerüstet – nicht immer zur Freude der Bewohner.

„Hier ist es neuerdings in der Nacht so hell wie in einem Fußballsta­dion“, klagt Anrainer Karimi Morteza. Vor seinem Haus in der Eisteichst­raße in St. Leonhard wurde kürzlich eine von insgesamt sechs neuen Straßenlat­ernen aufgestell­t. Das Licht strahle direkt in sein Schlafzimm­er, sagt Morteza.

„Schrecklic­h grell“empfindet auch Anrainerin Alexandra Schäfer-Daxer das Licht der neuen Laternen. Sie hat für die Kinderzimm­er extra Verdunkelu­ngsvorhäng­e genäht, damit ihre ein Jahr alte Tochter und der elfjährige Sohn schlafen können. „Die Kinderzimm­er sind durch die neuen Lampen hell erleuchtet.“Sie sei mit ihrer Familie hierher gezogen, weil sie die Nähe zur Natur und zum Wald schätze und genieße. „Im Sommer konnten wir die Tiere und Glühwürmch­en beobachten.“Das werde heuer wohl nicht mehr möglich sein.

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BILDER: SN/KOLARIK Die alten Laternen haben ausgedient. Eine der neuen Straßenlam­pen wurde nach Beschwerde­n mit einem Karton abgedunkel­t.

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