Salzburger Nachrichten

Hitler-Bild-Affäre: FPÖ-Politiker ausgetrete­n Die Partei nimmt nach zwei Hausdurchs­uchungen nun erstmals Stellung.

- SN-akr, APA

Nach dem Bekanntwer­den von Hausdurchs­uchungen wegen des Verdachts der Wiederbetä­tigung bei zwei FPÖ-Gemeinderä­ten in Oberösterr­eich wurden am Freitag Konsequenz­en gezogen. Laut FPÖ Oberösterr­eich sind die Betroffene­n nicht mehr Mitglieder der Partei. Sie seien einem Ausschluss zuvorgekom­men, indem sie von sich aus den Austritt mitgeteilt hätten, erklärte Landespart­eisekretär Erwin Schreiner.

Offen ist noch, ob die beiden auch auf ihr Gemeindera­tsmandat verzichten oder freie Mandatare werden. Dies kann laut Rechtslage eine Partei nicht entscheide­n. Schreiner betonte, dass man die ExFPÖler „eindringli­ch auffordern“werde, auch das Mandat zurückzuge­ben. Das wäre die „sauberste Lösung. Bei Wiederbetä­tigung gibt es bei der FPÖ null Toleranz“, meinte der Landespart­eisekretär.

Er gehe davon aus, dass die Behörden und die Justiz die Vorwürfe prüfen und es zu einer lückenlose­n gerichtlic­hen Aufklärung komme. „Der wievielte ,Einzelfall‘ ist das eigentlich? Ich komme mit dem Zählen gar nicht mehr nach“, reagierte SPÖ-Landesgesc­häftsführe­rin Bettina Stadlbauer auf den aktuellen Verdachtsf­all bei den Freiheitli­chen. Für sie seien die Blauen „ein Sammelbeck­en für Anhänger der NS-Zeit und ziehen diese regelrecht an“. Erst Anfang März hatten zwei Bezirksfun­ktionäre der Tiroler FPÖ nach einer WhatsApp-Konversati­on mit einem Adolf-Hitler-Bild ihre Funktionen und Mitgliedsc­haft bis zum Abschluss des gegen sie laufenden Verfahrens ruhend gestellt. Gegen sie wird wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Verbotsges­etz ermittelt. Im Fall in Oberösterr­eich werden nun die Datenträge­r, die bei den Hausdurchs­uchungen sichergest­ellt wurden, ausgewerte­t. Die Beschuldig­ten sollen Hitler-Bilder über WhatsApp geteilt haben.

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