Altes Gold rankt sich um Hans Makarts Gemälde
„Dieses Bild rechtfertigt jeden Aufwand“, sagt der Kunsthändler Alexander Giese und tastet mit den Fingerkuppen die matt leuchtenden Goldblätter ab. „Fast schwarz“sei der Rahmen gewesen, als er das Bild aus Privatbesitz der Familie Hohenlohe-Schillingsfürst erstmals gesehen habe. Der Originalrahmen – „heute kann das kaum jemand mehr“– wurden gereinigt, Fehlstellen der Schnitzerei wurden durch Gips ergänzt, damit das Innenleben wieder grandios zur Geltung kommt: Hans Makarts Porträt.
Allein der Aufwand, es hierher zu bringen, wo Hans Makart im Mai 1840 geboren worden ist, war beträchtlich: Die für Gemälde samt Rahmen maßgefertigte Transportkiste sei so sperrig, dass sie für die Zeit der Art & Antique wieder nach Wien gebracht worden sei, erläutert Alexander Giese. Ab heute, Samstag, wird diese „Fürstin Chariclée“am Messestand von Giese & Schweiger im Carabinierisaal der Salzburger Residenz um 135.000 Euro angeboten.
Wo ist das Teuerste? Schauen Sie, das Teuerste! Dieses für die österliche Kunst- und Antiquitätenmesse typische Geplänkel führt heuer zu Wienerroither & Kohlbacher und zum Gemälde von Pablo Picasso um 10,5 Millionen Euro. Der hohe Preis hält Eberhard Kohlbacher am Freitag nicht ab, an seinem Stand selbst Hand anzulegen. Hammer und Zange kann man zum Hängen von Bildern verstehen. Aber ein Schraubenzieher! Damit verstelle er die Spots für ideales Licht , sagt Kohlbacher – etwa auf eine Wand mit fünf Bildern von Lyonel Feininger. Ein Blatt Schiele gibt’s hier um 380.000 Euro. Etwas weniger, immerhin 365.000 Euro, kostet in der Nachbarschaft beim Kunsthandel Christian Eduard Franke Bamberg ein exquisites Stück von Abraham Roentgen: ein Klappschreibtisch mit Blumenund Rocaillen-Intarsien.
Bloß diese Spitzenbeispiele aus dem Caribinierisaal bezeugen das heuer außergewöhnlich reiche und prächtige Angebot der Art & Antique. Ach ja, Frühlingsgefühl gefällig? Da gibt es Stiefmütterchen von Emil Nolde bei Kovacek als Aquarell oder ein Veilchen aus graviertem Amethyst mit Altschliff-Diamanten am Stand von Ulf Englich . Messe: