Naturhopfen bringt Charakter ins Bier
Dass auch in der Bierwelt die Zeit der Sommeliers herangebrochen ist, weiß jeder längst: Bier trinkt man nicht mehr nur, man verkostet, schmeckt, genießt und bespricht es. Doch was genau schmeckt man eigentlich? Hopfen und Malz?
Für den Geschmack des Bieres sind das Malz, fallweise Hefe und schließlich der Hopfen verantwortlich. Hopfen nennt der Brauer auch die „Seele“des Bieres. Je nach Auswahl der über 100 Sorten lassen sich gerade über den Hopfen sehr unterschiedliche geschmackliche Nuancen ins Bier brauen.
Hierzulande findet man viele (Brau-)Meister dieses Faches, die allesamt großes Augenmerk auf die bittere Zutat ihrer Bierrezepte legen. Doch eine Brauerei sticht in der heimischen Bierlandschaft ganz besonders hervor: Die Zipfer Brauerei, Herzstück der kleinen Ortschaft Zipf unweit des Attersees, braut mit Naturhopfen – und das bereits seit dem Jahr 1858. Wer jetzt die Besonderheit überlesen hat, dem sei verziehen: Dass heutzutage nur mehr sel- ten mit ursprünglichem Hopfen gebraut wird, weiß kaum jemand. Zum Einsatz kommen Hopfenpellets oder -extrakt, die seit den 60er Jahren für die Bierproduktion verwendet werden und sowohl in Lagerung und Transport als auch in der Handhabung einfacher sind. Aber die Zipfer Braumeister pflegen seit jeher die ursprüngliche Art des Brauens mit Naturhopfen. Naturhopfen bezeichnet Hopfendolden, die nach der Ernte schonend getrocknet, verpackt und kurz vor der Hopfengabe grob zerkleinert werden – eine komplett naturbelassene Zutat also. Und auf diesen Unterschied legen die Zipfer Braumeister wert. Wer mit Naturhopfen braut, braucht viel Erfahrung und handwerkliches Geschick. Doch nicht nur das zeichnet die Zipfer Braumeister auf einzigartige Weise aus: Der Weg, den die Brauerei und ihr Partner, die Hopfenbaugenossenschaft Mühlviertel, gehen mussten, um die ursprüngliche Brautradition zu bewahren, war alles andere als einfach. Nachdem Pellets und Extrakt den Naturhopfen abgelöst hatten, gab es plötzlich keine Technik mehr für die großen Mengen Hopfen, die mittlerweile benötigt wurden. Also hat man in Zipf all das entwickelt und gebaut: Trocknungsanlage, aromaschützende Verpackung, Maschinen für die Zerkleinerung der Hopfendolden und die Hopfengabe beim Brauen. Darüber hinaus unterliegt das Naturprodukt wetterbedingten Schwankungen, die der Braumeister berücksichtigen muss, wenn ein Zipfer immer so schmecken soll, wie es der Bierfan erwartet. Um die Natur so zu nehmen, wie sie ist, hat die Zipfer Brauerei viel Energie, Ideen, Zeit und eine unschätzbare Menge Leidenschaft investiert. Und geht mit Naturhopfen als Brauzutat stolz ihren eigenen Weg.
Aber stehen der enorme Aufwand und die Anstrengung auch dafür?
Die Zipfer Braumeister sind davon seit jeher überzeugt: Hopfen bringt die Bittere ins Bier, gibt ihm Körper und stabilisiert den Schaum. Naturhopfen jedoch bringt in die Zipfer-Biere eine unnachahmliche frische Note, und nur Naturhopfen gibt den Zipfer Rezepturen ihren runden Geschmackseindruck und diesen einzigartigen Charakter – typisch eben, urtypisch Zipfer.