Wertkarte für die Pistengaudi erspart das Warten
Onlineplattform Starjack macht das Anstellen an den Liftkassen in vielen Skigebieten überflüssig.
SALZBURG. Wer geht heute für eine Bahnfahrt noch zur Kasse bei einem großen Bahnhof? Da sind Onlinereservierungen oder der Fahrkartenautomat am Bahnhof längst eine wichtige Hilfe für die Kunden. An den Liftkassen der großen Skigebiete wird es sich in den Osterferien in dieser Saison nochmals richtig abspielen – Warteschlangen inklusive.
Um dem abzuhelfen, wurde vom Zutrittssysteme-Anbieter Skidata aus Grödig, der zum Schweizer Konzern Kudelski gehört, und Pool Alpin, einer Einkaufsgemeinschaft der Seilbahnbranche, eine Onlineplattform entwickelt. Starjack, so der Name, funktioniert wie ein Buchungsoder Reservierungssystem. Damit können Skifahrer bequem von zu Hause, vom Hotel oder auch vom Parkplatz aus ihre Skikarten selbst online kaufen und so das potenzielle Nadelöhr Liftkasse umgehen. Zielgruppen sind praktisch alle, die keine Saisonkarte haben.
Die einzige Voraussetzung für die Nutzer zum Einstieg in das System ist, dass sie sich eine Keycard besorgen. Dafür sind einmalig 4,90 Euro inklusive Postversand fällig, dann können fünf Jahre lang Skipässe beliebig aufgebucht werden. Auf dem Chip der Karte ist dann zum Beispiel die Tageskarte gespeichert, das Drehkreuz an der Talstation wird elektronisch freigegeben.
„Skigebiete investieren Millionen in die Komfortverbesserung“, sagt Skidata-Manager Franz Holzer, der auch Geschäftsführer von Starjack mit Sitz in Rankweil ist. Die Onlinebuchung werde von vielen Seilbahnen schon lang angeboten, aber es gebe keine große Nachfrage. Daher soll Starjack das Bindeglied zwischen der Onlinewelt und den Skigebieten werden. Im Vorjahr war die Testsaison, mit 5000 Nutzern – „ohne Werbung“, wie Holzer betont – war man ganz zufrieden. Es seien auch welche aus Deutschland und den Niederlanden dabei. Für heuer wurden die Ziele wesentlich höher gesteckt, auf 30.000 Nutzer will Starjack bis Saisonende kommen. Ursprünglich waren 50.000 anvisiert worden, es gibt also noch viel Luft nach oben. Zum Vergleich: Allein in Österreich werden jeden Winter Karten für rund 50 Millionen Skitage verkauft.
Skidata liefert bei Starjack die Technik. Die einzelnen Skigebiete entschieden, welche Karten sie für den Onlinekauf über Starjack freigäben, betont Holzer, der bei Skidata für das Geschäft in Österreich und Osteuropa verantwortlich ist. Bisher können über die Plattform Karten für 75 Skiregionen (hauptsächlich in Österreich, einige auch in Deutschland) gekauft werden. Nächstes Ziel sei die Einbeziehung von Schweizer Skigebieten, aus Südtirol habe es Anfragen gegeben.
„Das Skigebiet legt sein Angebot fest.“Franz Holzer, GF Starjack