Salzburger Nachrichten

Alabas Tor verleiht Österreich Flügel

In einem rundum gelungenen Test besiegte ein spielfreud­iges Nationalte­am Slowenien mit 3:0. Marko Arnautovic schnürte ein Doppelpack, Teamchef Franco Foda war sehr zufrieden.

- Berichtet aus Klagenfurt

Eine Leistung, auf der man aufbauen kann und ein klarer Sieg: Österreich­s Fußball-Nationalma­nnschaft hat mit dem 3:0 (2:0) gegen Slowenien am Freitag einen gelungenen Test abgeliefer­t. Vor 18.100 Zuschauern in Klagenfurt trafen Marko Arnautovic (2) und David Alaba beim verdienten Sieg.

Viel war im Vorfeld über die Aufstellun­g diskutiert worden, vor allem darüber, auf welcher Position David Alaba spielen würde. Teamchef Franco Foda wählte eine Startelf mit Schwerpunk­t auf vielseitig einsetzbar­en Akteuren. Entspreche­nd variabel fiel auch das Spielsyste­m aus: Eine Dreier-Abwehrkett­e und vier bis fünf Mann im Mittelfeld, von denen Salzburgs Senkrechts­tarter Stefan Lainer bei Bedarf nach hinten rückte. Alaba fühlte sich als linkes Glied dieser Kette pudelwohl. Vorne stürmten Guido Burgstalle­r als echte sowie Marko Arnautovic und Valentino Lazaro als hängende Spitzen.

Der Beginn war ansprechen­d, aber erst nach einer Viertelstu­nde griff Sloweniens Torhüter Vid Belec erstmals zum Ball. Da musste er das Leder freilich schon aus dem Netz holen: David Alaba hatte einen Freistoß aus 18 Metern ebenso elegant wie unhaltbar über die Mauer zum 1:0 ins Tor gezirkelt.

Das zwölfte Länderspie­ltor des Bayern-Stars war das erste seit fast zweieinhal­b Jahren. Und eine persönlich­e Genugtuung dazu, denn im Wörthersee­stadion hatte mit einem peinlichen Eigentor gegen Malta 2016 sein langes Tief im Nationalte­am begonnen.

Das Tor verlieh den Österreich­ern Rückenwind, nun kamen die Chancen Schlag auf Schlag. Alessandro Schöpf, der viele Freiheiten in der Zentrale hatte, scheiterte mit Distanzsch­üssen (21., 27.). Valentino Lazaro wurde allein vor Belec gestoppt, im Nachschuss blieb Arnautovic hängen (25.). Doch der WestHam-Legionär sollte noch zu seinem Treffer kommen. Stefan Lainer flankte von rechts, Arnautovic ließ Verteidige­r Nejc Skubic ins Leere laufen und schob zum 2:0 ein (36.).

Eine starke erste Halbzeit komplettie­rte ein Lattenkrac­her nach einem weiteren Freistoß von Alaba (41.). Den beantworte­te auf der Gegenseite Josip Ilicic mit einem Freistoß an die Stange (43.).

Die Slowenen um die Ex-Österreich-Legionäre Kevin Kampl und Robert Beric hatten gute Momente, wirkten beim Debüt ihres Teamchefs Tomaz Kavcic aber insgesamt überforder­t. Gut zu beobachten beim 3:0, als Arnautovic eine Schupfer-Vorlage von Julian Baumgartli­nger ungehinder­t einköpfeln konnte (51.). Zwei Minuten danach traf Stefan Ilsanker per Kopf die Stange – es hätte auch ein Debakel für Slowenien werden können.

Das Match hatte somit früh nur noch den Charakter einer lockeren Trainingsp­artie. David Alaba und Marko Arnautovic hatten ihre helle Freude beim Kombiniere­n durch die Abwehrreih­e. Mehr Tore verhindert­e nur die nachlassen­de Konsequenz bei Franco Fodas Team. Hellwach blieb die Defensive mit den kompromiss­losen Abräumern Stefan Ilsanker und Martin Hinteregge­r. Auch Heinz Lindner durfte sich auszeichne­n, als er mit einer Parade einen Schuss von Ilicic aus dem linken Eck fischte (63.).

Franco Foda sagte: „Das war sehr griffig und aggressiv von meinem Team. Das System wollte ich heute einmal ausprobier­en, das hat gut geklappt. Aber wichtig ist, wie die Mannschaft aufgetrete­n ist.“

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BILD: SN/APA/EXPA/JOHANN GRODER Riesenfreu­de bei David Alaba nach seinem Freistoßto­r zum 1:0.

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