Salzburger Nachrichten

Vorhang auf zum Offensivsp­ektakel

Mit Salzburg und Linz treffen die offensivst­ärksten Teams der Liga im Semifinale aufeinande­r – entschiede­n wird das Duell in der Defensive.

- Die Entscheidu­ng

SALZBURG. Red Bull Salzburg gegen Black Wings Linz – das ist ab Sonntag (Volksgarte­n, 17.20) ein Semifinale, das für große Emotionen, viele Tore und volle Hallen sorgen wird. Die Topteams im Vergleich: Offensivpo­wer: Mehr geht nicht, auch nicht in der Effizienz. Linz hat heuer 223 Tore gemacht, Salzburg 219. 10,75 Prozent aller Schüsse der Linzer und 10,72 der Schüsse der Salzburger waren im Tor – beides Liga-Bestwerte. Aber die Tore sind ungleich verteilt: In Linz haben die sechs Stürmer der ersten zwei Reihen (Lebler, Schofield, DaSilva bzw. Broda, Locke, Hofer) 168 der 223 Tore gemacht, ab Linie drei wird es matt in Linz. In Salzburg ist die Offensivkr­aft quer durch das Team verteilt: Elf Spieler haben heuer schon mehr als zehn Tore gemacht. Torhüter: Vielleicht das einzige Manko der Linzer: Michael Ouzas hat seine besten Tage hinter sich, Florian Janny ist zu unerfahren für eine ganze Serie. Da ist Salzburg mit Bernd Starkbaum und Luka Gračnar besser besetzt. Die Defensive: Die wird entscheide­n. Da sind beide Teams ungewöhnli­ch stark besetzt, je neun Verteidige­r stehen im Kader. Bei Linz überwiegt die Routine, einige Spieler (wie NHL-Veteran Shane O’Brien) sind schon in die Jahre gekommen. Insgesamt wirkt Salzburgs Hintermann­schaft agiler und frischer, durch den ewigen Vorwärtsdr­ang aber auch fehleranfä­lliger. Strafen: Ein ganz wichtiges Thema in der Serie. Linz hat in der laufenden Saison deutlich mehr Strafen (744 Minuten) kassiert als Salzburg (570 Minuten), das sollte man ab jetzt vermeiden. Denn das stärkste Team im Powerplay heuer ist: Red Bull Salzburg (auch wenn jetzt viele Dauernörgl­er staunen werden). Anderersei­ts: Mit viel Härte kann man Salzburg aus der Bahn und dem Konzept bringen. Es wird viel an den Referees liegen. Stärken: Wenn die Linzer Angriffsma­schine rund um die Dampfwalze Brian Lebler (heuer schon unfassbare 45 Tore!) ins Rollen kommt, dann wird es für jedes Team ganz schwer. Salzburgs größte Stärke ist die Kadertiefe: Bis in die vierte Reihe gibt es keinen Schwachpun­kt und viele Alternativ­en. Schwächen: Seit 15 Jahren spielen die Linzer um den Titel mit, nur 2003 und 2012 konnte man den Titel auch holen – weil der Mannschaft zu oft in den Play-offs die Luft ausgegange­n ist. Ob Salzburgs Ensemble der Klassespie­ler letztlich ein echtes Team ist, muss sich erst zeigen. SN-Tipp: Salzburg zieht mit 4:2 Siegen in das Finale ein, in der zweiten Serie setzen sich die Vienna Capitals 4:1 gegen Bozen durch.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Salzburgs Brant Harris (r.) und Linz-Keeper Michael Ouzas werden im Mittelpunk­t stehen.
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