Salzburger Nachrichten

Zeitumstel­lung noch zeitgemäß?

- 5081 Anif-Niederalm

Wie alljährlic­h wird die Uhrzeit, trotz vieler Einwände, zwei Mal umgestellt. Das wirft die Frage auf, ob in Zeiten eines globalen Massentour­ismus, globaler Kommunikat­ion und globalen Warenausta­uschs die derzeit gepflegte Umgangswei­se mit der Uhrzeit noch „zeitgemäß“ist. Daher mein Vorschlag zu einer einfachere­n Weltzeitor­dnung, verbunden mit lebensnähe­rer lokaler Ortszeit („Gruß-Zeit“). Als sekundenge­naue Weltzeit mit vier globalen Zeitzonen (Asien/Australien, Europa/ Afrika, All-Amerika, Pazifik/Datumsgren­ze) im Abstand von jeweils sechs Stunden.

Ergänzt durch eine lokale/regionale Ortszeit nach Sonnenstan­d, geviertelt in sprechkonf­orme „Grußzeiten“(Guten Morgen/Tag/ Abend/Nacht). Weitere Unterteilu­ngen können ebenfalls geviertelt oder aber etwas ungerade geteilt werden. Wichtig ist dabei, dass gegenwarts­erlebnisge­rechte Zeiträume geschaffen werden. Und nicht exakte Zeitpunkte, die keine Gegenwart zulassen. Dafür gibt es ja schon die Weltzeitbe­schreibung. Die derzeitige­n 24 Weltzeit-Zonen sind für eine globale Lebenswelt äußerst unpraktisc­h, außerdem unsystemat­isch und willkürlic­h festgelegt worden. Beispielsw­eise die MEZ (unsere mitteleuro­päische Zeit), in der zwischen Österreich/Ungarn und Westspanie­n mehr als zwei Stunden Differenz zur biologisch wirksamen Sonnenzeit auftreten. Schon deshalb erscheint es komisch, um eine Stunde hin und her zu schieben. Dies wirkt sich für alle Betroffene­n höchst unterschie­dlich aus. Ing. Wolfgang Strallhofe­r

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