Salzburger Nachrichten

Die Grenzen des Wachstums im Tourismus sind erreicht

- ANTON.KAINDL@SN.AT

Allein im Winterhalb­jahr verzeichne­t der Pinzgau über sechs Millionen Nächtigung­en – das sind 42 Prozent aller Winternäch­tigungen im Bundesland Salzburg. Sie bringen dem Bezirk Wohlstand, sind aber auch für viele seiner Probleme verantwort­lich.

Die Pinzgauer Straßen können den Ansturm nicht mehr bewältigen. Der Ausverkauf von Grund und Wohnungen an Touristen lässt die Preise in für viele Einheimisc­he nicht bezahlbare Höhen steigen und setzt die Zersiedelu­ng fort. Und der Tourismus ist mit dafür verantwort­lich, dass der Bezirk bei den Einkommen weit hinten liegt.

Das Touristenb­oot ist voll. Man muss auf weiteres Wachstum verzichten, damit die Pinzgauer nicht irgendwann genug haben. Man muss davon abgehen, jedes Jahr Rekordzahl­en liefern zu wollen, sondern die Qualität erhöhen. Die Verkehrssi­tuation muss so sein, dass die Anreise für die Gäste nicht zur Hölle wird. Die bestehende­n Betriebe müssen besser ausgelaste­t sein, damit sie sich Sanierunge­n leisten können und nicht an ausländisc­he Investoren verkaufen müssen. Und die Leute müssen so bezahlt werden, dass sie wieder im Tourismus arbeiten wollen.

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Anton Kaindl
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